Die Zuger Kulturschärpe geht an …
Die Preisträger*innen der 5. Kulturschärpe 2019/20 sind von der Kulturkommission der Stadt Zug bestimmt.

Die Kulturkommission der Stadt Zug zeichnet kreative und aktive Menschen aus, die sich im soziokulturellen und künstlerischen Leben in Zug verdient gemacht haben. Sie verleiht die Zuger Kulturschärpe an Projekte, die verschiedene Kulturen und Nationen sowie unterschiedliche Sichtweisen und Ausdrucksformen zueinander bringen und das gesellschaftliche und kulturelle Zusammenleben fördern.
Die Kulturkommission der Stadt Zug versteht diese jährliche Anerkennung als Zeichen des Dankes und als Ansporn an alle, die das Leben in Zug bereichern. Dotiert ist der Hauptpreis mit 10'000 Franken, wobei die Ausgezeichneten jeweils einen Viertel, also 2'500 Franken, als Nebenpreis an eine ausgewählte Person oder Gruppe, die sie als förderungswürdig erachten, weitergeben.
Hauptpreisträger Verein «BADABUM Atelier»
Der Verein BADABUM Atelier wurde vom international tätigen Zuger Musiker Simon Berz gegründet. Im Vereinslokal bei der Chollerhalle Zug wird Kindern und Jugendlichen durch kreative, transdisziplinäre Musikpädagogik der Zugang zu Musik vermittelt: Ihr Fokus liegt in der Vermittlung von musikalischen, sozialen, humanistischen und kulturellen Werte durch Musik und Kunst, die zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen.
Seinem Publikum bietet BADABUM Zugang zum wöchentlichen Creative Groove, verschiedenen Workshops und dem Monster Groove. Das BADABUM Atelier begleitet Menschen auf ihrem musikalischen Weg und entwickelt ihre individuelle, musikalische und künstlerische Ausdrucksweise.
Alle Lehrkräfte sind aktive Musiker, setzen sich tief mit pädagogischen Fragen der Musikerziehung auseinander und haben einen künstlerischen Anspruch. Schüler wie Lehrkräfte sind unterwegs auf dem Weg zum eigenen Sound, zum individuellen Ausdruck und zur Integrität. Geschult wird in Schlagzeug, Gitarre, Gesang und elektronische Musik im Einzel- und Gruppenunterricht.
Mit dem samstäglichen Creative Groove und dem jährlichen Monster Groove wird mit den Studenten der Austausch auf sozialer, musikalischer und künstlerischer Ebene gefördert.
Nebenpreisträger
Als Nebenpreisträgerin wurde von BADABUM die Musikschule Kirik Nguyuh ausgewählt. Diese Partnerschule des BADABUM Ateliers baut mit Strassenkindern in Indonesien (West-Java) Musikinstrumente aus Bambus und Recyclingmaterial und liefert dem Zuger Verein für ihre Schülerinnen und Schüler Bauanleitungen für Bambusinstrumente.
Zwischen den beiden Musikschulen besteht seit Jahren ein thematischer Austausch zur Plastik- und Abfallproblematik. Geplant ist ein gemeinsames, parallel über digitale Medien entwickeltes musikalisches Theaterstück zum Thema der vernünftigen Ressourcenverwendung.
Ehrenpreisträgerin
Den Ehrenpreis der Zuger Kulturschärpe erhält dieses Jahr die Zuger Kulturvermittlerin Annelies Ursin, welche sich seit Jahrzehnten für die hiesige Kultur engagiert. Annelies Ursin, aufgewachsen in Wien, lebt seit 1962 im Kanton Zug und wird in diesem Jahr 80 Jahre alt.
Sie studierte Kunst an den beiden Wiener Akademien sowie Kulturmanagement in Salzburg. Sie machte sich einen Namen als Textilkünstlerin, Collagistin, Grafikerin und Illustratorin und hatte zahlreiche Ausstellungen in der Schweiz, Österreich und Deutschland.
Annelies Ursin publizierte mehrere Bücher und arbeitet immer wieder als freie Journalistin. Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit war sie Präsidentin der Vereinigung Zuger Künstler, engagierte sich im Vorstand der literarischen Gesellschaft, leitete das Theater im Burgbachkeller mit eigener Programmzeitung, holte namhafte Autoren*innen und Bühnenkünstler*innen nach Zug, engagierte sich für den «Zuger Stadtbeobachter», veranstaltete die kulturpolitischen «Burgbachgespräche», präsidierte ein gutes Jahrzehnt den Zuger Filmclub FLIZ in Zug und engagiert sich bis heute für die Künste.
Die Schärpe
Die diesjährige Schärpe wurde von der Textildesignerin Caroline Flueler aus Zug entworfen und hergestellt. «Man hat sich absichtlich für gewobene Seide entschieden, da die Schärpe somit einen festlichen und würdevollen Charakter bekommt», erzählt Flueler.
Die Seide stammt aus einer Weberei in Norditalien, direkt an der Grenze zur Schweiz, da es in der Schweiz leider keine Weberei mehr gibt, die Stoffe dieser Art herstellen kann. Um die Preisträger*innen neben der Schärpe für spezielle Anlässe auch im Alltag zu begleiten, entschied sich Caroline Flueler, eine «alltagstaugliche» Variante ins Leben zu rufen – die auch gerade als Verpackung der Schärpe dient: Eine Tasche im Stil der Schärpe mit dem Aufdruck «Träger*in der Kulturschärpe Stadt Zug» von der Grafikerin Christine Suter von Kobal Grafik.
Programm
Die Verleihung der Kulturschärpe findet am 23. Oktober 2020 um 19 Uhr statt. Der Ort wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
An der Verleihung findet ein Konzert des Monster Groove Ensembles mit Schüler*innen und BADABUM-Lehrer statt. Aufgrund der COVID-19-Situation können nicht mehr als 100 Personen an der Veranstaltung teilnehmen.