Frauenthaler Lebkuchen für verdiente Persönlichkeiten

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Der Zuger Stadtrat hat an der traditionellen Lebkuchenfeier zwei Personen geehrt, die ohne grosses Aufhebens Wesentliches für die Stadt geleistet haben.

Unter Wahrung der Sicherheitsabstände entstand das Bild der Lebkuchenfeier 2020, von links: Martin Würmli, Stadtschreiber, Karl Kobelt, Stadtpräsident, Eliane Birchmeier, Stadträtin, Dr. Christian Raschle, Christoph Balmer, Urs Raschle, Stadtrat, Vroni Straub-Müller, Stadträtin, André Wicki, Stadtrat. - Stadt Zug

Dr. phil. Christian Raschle hat sich für sein humorvolles, motiviertes und diplomatisches Engagement für und in der Stadt Zug verdient gemacht. Sein sehr enzyklopädisches und facettenreiches Wissen über die Stadtzuger Vergangenheit vermittelt er in zahlreichen Publikationen, Vorträgen und Stadtführungen bis heute, die bei Jung und Alt gleichermassen beliebt sind.

«Christian Raschle pflegt die Fakten mit schalkhaft-klugen Bezügen zu würzen und längst vergangenem Geschehen eine überraschende Aktualität zu verleihen», würdigt Stadtpräsident Karl Kobelt an der traditionellen Lebkuchenfeier im Gotischen Saal des Rathauses Zug sein Wirken. Auch dank dem diplomatischen Geschick von Christian Raschle verbindet bis heute eine tiefe Freundschaft zwischen der Stadt Fürstenfeld in der Steiermark und der Stadt Zug. Als Mitglied von zahlreichen Organisationen und Vereinen prägte er zudem die Zuger Kultur massgeblich mit.

Der Zuger Christoph Balmer ist nicht nur für sein wirtschaftliches Geschick beim Ausbau der Buchhandlung Balmer bekannt, denn sein Schaffen ging weit über seinen eigenen Betrieb hinaus. Nebst seinem Engagement für die Musikschule Zug initiierte Christoph Balmer in den neunziger Jahren das Projekt «Kulturkalender» und gründete die Dachorganisation für alle Kulturinstitutionen und -schaffende unter dem Namen «IG Kultur».

Der Aufbau und Erhalt der Galvanik und der Chollermühle gehören auch zu seinen grossen Verdiensten. «War zu Beginn deiner Zeit eine Jugendbewegung am Werk, welche sogar Häuser besetzte, freut sich die heutige Jugend, dass sie nicht nur in der Chollerhalle, sondern auch in der Galvanik und weiteren Gebäulichkeiten ihre Kultur-Träume ausleben kann», würdigt Stadtrat Urs Raschle Christoph Balmer in seiner Laudatio.

Die Beziehung zum Kloster Frauenthal

Die Lebkuchenfeier geht auf eine besondere historische Beziehung zwischen der Stadt Zug und dem Kloster Frauenthal zurück. Am 5. Januar 1386 nahmen Ammann, Rat und Bürger der Stadt Zug die Äbtissin und den Konvent des Gotteshauses Frauenthal ins Bürgerrecht der Stadt auf. Gleichzeitig wurde das Kloster unter den «Schutz und Schirm» der Stadt gestellt; dafür hatte das Kloster eine Steuerabgabe (3 Pfund Geld), Zoll und Umgeld zu entrichten.

Seit Menschengedenken haben die Nonnen von Frauenthal zur Weihnachtszeit grosse Lebkuchen gebacken, die von den Zuger Schirmherren ganz besonders geschätzt und als Teil der geschuldeten Abgaben entgegengenommen wurden. Nicht immer allerdings war das Verhältnis ungetrübt zwischen den Nonnen und den Ratsherren von Zug.

Im Jahre 1735 begehrte der Stadtrat, dass jedem Ratsherrn auf Neujahr ein Lebkuchen von 14 Pfund oder ein Dukate zu überreichen sei. Anscheinend wurden weiterhin nur 12 Pfund schwere Lebkuchen gebacken und mit den guten Wünschen an die Ratsherren versandt.

Denn bereits zwei Jahre später, am 5. Januar 1737, kam der Rat auf die Sache zurück und rügte, «dass die Lebkuchen an Gewicht und Wesenheit zu gering seien.» Man einigte sich, dass von nun an ein Lebkuchen von genau 14 Pfund geschickt werde, aber nur einer für den gesamten Rat.

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