Rainer Hager wurde als Bürgerpräsident in Zug verabschiedet
Am Montag, den 13. Dezember 2021 wurde Rainer Hager, Präsident der Bürgergemeinde Zug, nach zwölf Jahren im Amt geehrt und verabschiedet.
An der Bürgergemeindeversammlung vom Montag, den 13. Dezember 2021, im Theater-Casino Zug, nahmen 190 Bürger teil. Neben dem Budget 2022 stand die Ehrung des auf Ende Jahr zurücktretenden Bürgerpräsidenten Rainer Hager im Zentrum.
Rainer Hager war während seiner Amtszeit bei der Weiterentwicklung der Gemeinde beteiligt
Rainer Hager hat zwölf Jahre lang als Präsident die Bürgergemeinde Zug geleitet und geprägt, zuvor war er ein Jahr lang als Vorsteher des Ressorts Bauwesen und Liegenschaften im Bürgerrat tätig. In seiner Amtszeit hat er unter anderem über 150 Sitzungen geleitet, rund 350 Gespräche mit Einbürgerungswilligen geführt und mit seiner Unterschrift über 1300 Personen zu Zugern gemacht. Dabei tat er dies mit Integrität, Weitsichtigkeit und juristischer Kompetenz, wie Vizepräsident Markus Wetter in seiner Laudatio ausführte.
In der Amtszeit von Rainer Hager hat sich die Bürgergemeinde auch weiterentwickelt. Der Steuerfuss konnte auf null Prozent gesenkt werden, das Bürgerrechtswesen und die Gemeindeordnung wurden angepasst, die Fürsorge-, Wohlfahrts- und Kulturstiftung wurde errichtet, zudem konnten viele Bauprojekte realisiert werden.
Der Bürgerpräsident wird für seine Verdienste gewürdigt
Auch der Direktor des Innern, Regierungsrat Andreas Hostettler, würdigte die Verdienste des zurücktretenden Bürgerpräsidenten. Insbesondere wies er auf die Erschliessung der Ratsprotokolle aus den Jahren 1471 bis 1798 hin, die nach 32-jähriger Arbeit vor Kurzem abgeschlossen werden konnte.
In einer emotionalen Abschiedsrede bedankte sich Rainer Hager für die Würdigungen und das Vertrauen, das er von Seiten des Bürgerrates, den Mitarbeiten sowie der Bürgern genossen hatte. Zudem forderte er auf, zur Bürgergemeinde Sorge zu tragen, «denn die Bürgergemeinde macht die Gesellschaft zur Gemeinschaft.»
Zug bekommt erstmals eine Bürgerpräsidentin
Als Nachfolgerin von Rainer Hager wurde im September die Juristin Judith Müller gewählt. Damit wird die Bürgergemeinde Zug in den nächsten vier Jahren erstmals von einer Frau präsidiert.
Auf Ende der Legislaturperiode tritt zudem Simone Murphey-Spörri als Mitglied der Rechnungsprüfungskommission zurück. Auch ihr Einsatz und ihr Engagement während der achtjährigen Amtszeit wurde gewürdigt und verdankt.
Das Budget 2022 wurde genehmigt
Rainer Hager hatte zuvor in gewohnt kompetenter und humorvoller Art letztmals durch die traktandierten Geschäfte geleitet. Das Budget 2022 geht von einer stabilen Aufwand- und Ertragsentwicklung aus und wurde diskussionslos genehmigt. Bei einem Aufwand von 9,4 Millionen Franken wird mit einem Mehrertrag von rund 990'000 Franken gerechnet.
Zum positiven Ergebnis tragen die Einkünfte aus den neuen Wohnungen im Waldheim wesentlich bei, wie Finanzchef Andreas Blank ausführte. Negative Einflüsse der Corona-Situation, insbesondere bei der sozialen Sicherheit, zeichnen sich noch nicht ab.
In der Finanzplanung sind jedoch mittelfristig höhere Ausgaben budgetiert. Auf die Erhebung einer Bürgersteuer wird weiterhin verzichtet, was von den Anwesenden im Saal mit Applaus quittiert wurde.
Die Wohnungen im Waldheim wurden vermietet
Das Projekt der 48 alters- und behindertengerechten Wohnungen im Waldheim, welche die Bürgergemeinde in Kooperation mit der Stiftung Alterszentren Zug erstellt, kommt in die Endphase. Das erste Gebäude ist fertiggestellt und von den Erstmietern bezogen. Das Feedback auf die neuen Wohnungen sei grossartig, konnte Liegenschaftsverwalter Markus Wetter befriedigt feststellen.
Auch der Kostenrahmen von rund 23 Millionen Franken wird eingehalten. Das zweite Gebäude wird Anfang Februar bezugsbereit. Die Wohnungen sind auf grosses Interesse gestossen und konnten alle ohne offizielle Ausschreibung vermietet werden. Am 15. Januar 2022 erhält die Zuger Bevölkerung Gelegenheit, den Neubau bei einem Tag der offenen Tür zu besichtigen.
Nach der Versammlung wurden anregende Gespräche geführt
Nach Abschluss der Versammlung konnten die Bürger – erstmals nach längerer Zeit – wieder einmal zu einem Apéro eingeladen werden. Dieser musste zwar im Sitzen genossen werden, die Gespräche im Festsaal des Theater-Casinos waren aber deswegen nicht weniger angeregt.
Zudem erhielten alle Teilnehmenden der Versammlung das neue Buch über die frühe Malerei und Fotografie des Zuger Künstlers Hans Potthof als Weihnachtsgeschenk.