Römisch-keltischer Münzschatz in Zuger Waldstück entdeckt
Archäologen haben in einem abgelegenen Waldstück zwischen Zug und Walchwil einen einzigartig römisch-keltischen Münzschatz ausgegraben. Die vielfältigen Motive auf dem Geld bezeichnen sie als eine Art «Instagram der Antike».
Das Wichtigste in Kürze
- Der Münzschatz besteht aus 20 Silber- und 3 Bronzemünzen aus keltischer und römischer Zeit.
Laut dem Inventar der Fundmünzen der Schweiz sei das in Zug aufgefundene Ensemble aufgrund seiner Zusammensetzung wissenschaftlich äusserst bedeutend, teilte die Zuger Direktion des Innern am Donnerstag mit.
Bei dem Fund könnte es sich um den Inhalt einer vor rund 2000 Jahren verlorengegangenen Börse handeln, heisst es weiter. Das aufgefundene Geld stammt aus dem 2. und 1. Jahrhundert vor Christus. In der Schweiz sei bislang nur ein einziger weiterer Mischfund von keltischen Silbermünzen und republikanischen Denaren entdeckt worden.
Der Fund stosse nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen auf grosses Interesse, sondern dürfte wegen der vielfältigen Motive auf den Münzen auch das breite Publikum faszinieren, wird Stefan Hochuli, Leiter des Amts für Denkmalpflege und Archäologie, zitiert.
Römische Münzen dienten nicht nur als Zahlungsmittel, sondern waren auch ein beliebtes Massenmedium zur Kommunikation zwischen den Regierenden und der Bevölkerung im weitläufigen Reich sowie den teilweise fernab des italischen Kernlands im Einsatz stehenden Legionen.
So sind im Fund aus dem Kanton Zug neben Bildnissen von Gottheiten auch eine Galeere, ein Legionsadler oder ein an einer Palme angekettetes Krokodil zu erkennen, das für die Unterwerfung Ägyptens steht. Laut Hochuli konnte die römische Führungselite in den Münzbildern ihre politischen und religiösen Anschauungen und militärische Erfolge vermitteln oder sich selbst darstellen. Eine Art «Instagram der Antike».