Gegen den 26-jährigen Mann, der 2016 im Zürcher Seefeld einen Passanten getötet hat, und seinen Komplizen wird Anklage wegen Mordes erhoben.
Gefängnis
Das Innere eines Gefängnisses. (Symbolbild) - Keystone

Die beiden hatten im gemeinsamen Strafvollzug in einem Erpresserschreiben die Tötung eines zufällig ausgesuchten Opfers angekündigt und ihre Freilassung gefordert.

Die Vorwürfe sind happig: Die beiden Männer werden wegen Mord, strafbaren Vorbereitungshandlungen zu mehrfachem Mord, versuchter Befreiung von Gefangenen, Irreführung der Rechtspflege sowie mehrfachem versuchten Vergehen gegen das Waffengesetz angeklagt, wie die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.

Der 26-jährige Schweizer und der 38-jährige Litauer hatten sich im Gefängnis kennengelernt. Dort schmiedeten sie zusammen den mörderischen Plan. Sie schrieben einem Zürcher Kantonsrat einen Brief, in dem sie die Freilassung des Litauers forderten, andernfalls würden sie ein zufällig ausgesuchtes Opfer töten.

Der damals 23-jährige Insasse der Strafanstalt Pöschwies sollte den Plan auf seinem Hafturlaub in die Tat umsetzen. Für den Fall, dass der Litauer nach erfolgter Tötung nicht aus der Haft entlassen werden sollte, wurden im Erpresserschreiben weitere Tötungsdelikte in Aussicht gestellt, wie die Staatsanwaltschaft schreibt.

Am 30. Juni 2016 schritt der jüngere der beiden auf seinem Urlaub zur Tat. Er stach in der Nähe des Bahnhofs Tiefenbrunnen in Zürich mehrmals auf einen auf einem Mäuerchen sitzenden Mann ein. Der 42-Jährige verstarb noch vor Ort. Der Häftling flüchtete und kehrte nicht in die Strafanstalt Pöschwies zurück.

Nach monatelanger Fahndung konnte der Mann im Januar 2017 durch die Kantonspolizei Bern verhaftet werden. Auf seiner Flucht soll er verschiedene Vorbereitungshandlungen für weiteren Tötungsdelikten getätigt haben, wie die Staatsanwaltschaft schreibt. Dazu gehört auch ein versuchter Waffenerwerb über das Darknet.

Die beiden Männer befinden sich in Haft. Während der Schweizer ein Teilgeständnis abgelegt hat, bestreitet der litauische Beschuldigte die Tatvorwürfe.

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