Gesundheitsdirektorin erfuhr aus den Medien von den USZ-Vorwürfen
Das Gutachten mit den 29 Empfehlungen zum USZ zeigt, wie schlecht die Kommunikation zwischen Spitalratspräsident Martin Waser und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) war. Sie erfuhr teilweise erst aus den Medien, was am USZ vor sich ging.
Der Spitalrat ist eigentlich verpflichtet, die Gesundheitsdirektion über «Vorkommnisse von grosser Tragweite» frühzeitig zu informieren. Bei den Vorwürfen gegen mehrere Spitzenmediziner handelt es sich zweifellos um solche Vorkommnisse.
Der Spitalrat kam seiner Verpflichtung aber nur ungenügend nach, wie es im Gutachten heisst. Die Gesundheitsdirektion habe teilweise erst kurz vor Veröffentlichung in den Medien etwas von den Unregelmässigkeiten erfahren, in einigen Fällen sogar erst danach.
Die Kommunikation habe sich aber auch nicht verbessert. Der Spitalrat habe keine Sensibilität dafür gehabt, dass die Information zu diesen Missständen für die Gesundheitsdirektion wesentlich gewesen sei. Das Vertrauen in Waser sei deshalb belastet gewesen.
Gekittet werden konnte dieses belastete Vertrauen offenbar nicht mehr: Waser, der Vizepräsident sowie ein weiteres Spitalrats-Mitglied kündigten Anfang Woche ihren Rücktritt an.