Helfende Hände für junge Flamingos im Zürcher Zoo
Die Chileflamingos im Zoo Zürich haben Nachwuchs bekommen. Bereits zwei Jungvögel sind aus ihren Eiern geschlüpft, weitere folgen in den nächsten Tagen.
Wie der Zoo Zürich mitteilt, stehen sie majestätisch und anmutend im satten Grün des Pantanals.
Mit ihren langen Beinen und ihrem orangerosa Federkleid sind sie ein Hingucker. Erfreulicherweise haben dieses Jahr mehrere der Tiere Eier gelegt.
Ein paar Krähen aus der Umgebung haben sich jedoch darauf spezialisiert, die Eier im Nisthügel anzupicken und kaputtzumachen, um sie zu fressen.
Aus diesem Grund tauscht das Tierpflegeteam die Flamingo-Eier während der Brutzeit gegen eine Attrappe aus, sogenannte Gipseier, und inkubiert die echten Eier in einem Brutkasten.
Die Küken schlüpfen direkt bei ihren Eltern
Beginnen die Küken rund um den errechneten Schlupftermin im Ei zu rufen und stellen die Tierpfleger mehr Bewegung im Ei fest, legen sie dieses behutsam zu den Eltern zurück und entfernen die Nachbildung aus Gips, sodass das Küken im Pantanal auf natürliche Art schlüpfen kann.
Dies haben bereits zwei Tiere getan. Wer genau schaut, entdeckt die kleinen, grauen, flauschigen Flamingos zwischen den erwachsenen Tieren.
Weil mittlerweile weitere Tiere am Brüten sind, die zum Schutz vor den Krähen sehr sicher auf ihren Nestern sitzen, können die Eier nun direkt bei den Eltern belassen werden.
Mit der neuen Pantanal-Voliere werden die Krähen keine Gefahr mehr darstellen.
Stelzige rosa Krummschnäbel
Die Chileflamingos stammen ursprünglich aus Südamerika. Aus den Hochanden sind sie sich kalte Temperaturen gewöhnt, weshalb sie im Zoo Zürich das ganze Jahr draussen leben.
Die Tiere können bis zu 140 Zentimeter gross werden. Weibliche Flamingos erkennt man daran, dass sie etwas kleiner sind als ihre männlichen Artgenossen.
Meist legen die Chileflamingos ein Ei, nur in Ausnahmefällen können es zwei sein. Beide Elternteile sind bei der Brut beteiligt und wechseln sich ab.
Sie dauert etwa 30 Tage. Die Flamingos bauen ihre Bruthügel aus Schlamm und Lehm. Als Unterstützung bietet der Zoo zusätzlich künstliche an.
Seit über 70 Jahren im Zürcher Zoo
Der Zoo Zürich hält die Chileflamingos bereits seit 1951. Die Tiere leben in einer Kolonie von 63 Vögeln, welche auch bei der Aufzucht eine Rolle spielt.
Zusammen mit den Elterntieren bildet sie eine Art Schutzraum für die Jungtiere. Die Flamingos des Zoo Zürich sind Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes EEP.
Sie stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten, weil ihr Lebensraum gefährdet ist, vor allem weil die Rohstoffgewinnung in den Anden die Gewässer verschmutzt.
Zudem lassen sie sich bei der Brut und Aufzucht leicht stören, was dazu führt, dass sie ihr Gelege oder ihre Jungtiere verlassen.
Flamingos sind unverwechselbar
Neben den langen Beinen sind die gebogenen Schnäbel und die Färbung charakteristisch für die Tierart.
Die Schnäbel dienen den Flamingos dazu, Nahrung aus dem Wasser zu filtrieren, zum Beispiel Insekten, Schnecken oder kleine Krebse.
Letztere beinhalten den Farbstoff Carotinoid. Dieser wird im Körper der Flamingos umgewandelt und lagert sich anschliessend in deren Gefieder ab.
Er sorgt bei den eigentlich weissen Tieren für ihre typische Kolorierung. Im Zoo wird dem Futter zum gleichen Zweck Karotin beigemischt.