Kantonsrat will Gymi-Förderprojekt für Migranten
Kinder aus bescheidenen finanziellen Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund gehen nach wie vor vergleichsweise selten ins Gymi. Dies soll ein Förderprojekt ändern. Der Kantonsrat hat am Montag ein Postulat von SP, GLP und Grünen mit 86 zu 77 Stimmen überwiesen.

Der Hürdenlauf ins Gymnasium sei für bildungsferne Schichten oder Migrantenfamilien unfair. «Sie haben oft nicht genügend Geld, um Zusatzvorbereitungen zu finanzieren», begründete SP-Kantonsrat Markus Späth das Postulat. Dies sei eine störende Ungleichheit.
Zusammen mit GLP und Grünen forderte er ein Förderprojekt, das ähnlich ist wie das Projekt «ChaGall», das für «Chancengerechtigkeit durch Arbeit an der Lernlaufbahn» steht. «ChaGall» wurde vor einigen Jahren vom privaten Gymnasium Unterstrass ins Leben gerufen.
«ChaGall» hilft benachteiligten Jugendlichen, die Gymi-Aufnahmeprüfung zu bestehen und hilft ihnen auch durch die Probezeit. Es gehe nicht um höhere Mittelschulquoten, stellte Späth klar. «Es sollen nicht mehr Schüler ins Gymi, sondern die geeigneten. Nicht nur jene, die von ihren Eltern gepusht werden.»
Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP) unterstützte das Postulat ebenfalls. Wo dies innerhalb der Strukturen möglich sei, habe man schon Massnahmen eingeleitet. Sie sei aber gerne bereit, das Anliegen aufzunehmen.
Dagegen waren FDP und SVP. Die SVP war der Meinung, dass die Chancengleichheit bereits heute sichergestellt sei. Zudem sei es nicht das Ziel, noch mehr Jugendliche ins Gymi zu bringen.
Ähnlicher Meinung war die FDP. Es könne nicht das Ziel sein, die Maturandenquote zusätzlich zu erhöhen. Für das Postulat gestimmt hätte die FDP, wenn es sich auf die Berufsmatura beschränkt hätte. Da dies aber nicht der Fall war, stimmte die FDP dagegen.