Die Stadt Zürich will über 37 Millionen Franken in den Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch klimaschonende Alternativen sowie in die energetische Sanierung alter Liegenschaften investieren. Stimmt der Gemeinderat den zwei Förderprogrammen zu, starten sie im Frühling 2022.
Ölheizung CO2-Gesetz
Über eine Zapfpistole wird ein Mehrfamilienhaus mit Heizöl betankt. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Die Stadt Zürich will über 37 Millionen Franken in den Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch klimaschonende Alternativen sowie in die energetische Sanierung alter Liegenschaften investieren. Stimmt der Gemeinderat den zwei Förderprogrammen zu, starten sie im Frühling 2022.

In der Stadt Zürich stammt rund die Hälfte der direkten Treibhausgasemissionen aus dem Gebäudebereich. 18,5 Millionen Franken sollen darum in den Heizungsersatz fliessen, hiess es am Montag vor den Medien.

Auf Stadtgebiet befinden sich noch 21'300 Öl-und Gasheizungen. Bisher werden 70 bis 80 Prozent bei einer Erneuerung wieder durch fossile Lösungen ersetzt. «Da braucht es eine Abkehr», sagte Andreas Hauri (GLP), Vorsteher des Umweltdepartements.

So will die Stadt durch Beratung, einfachere Verfahren beim Heizungsersatz sowie finanzielle Anreize diesem Missstand begegnen. So sollen etwa Beiträge für die Restwertentschädigung noch nicht amortisierter fossiler Heizungen gesprochen werden können.

Den zweiten Hebel will die Stadt bei der Senkung des Wärmebedarfs ansetzen: Die energetische Sanierung von Liegenschaften soll mit weiteren 18,7 Millionen unterstützt werden.

Die Kosten müssten bisher grossenteils von den privaten Hauseigentümerschaften getragen werden. Die Stadt solle dort ein Fünftel der Investitionskosten übernehmen, so Hauri. Bei Gebäuden unter Denkmalschutz soll ein Fünftel der Mehrkosten übernommen werden, die aufgrund gestalterischer Anforderungen anfallen.

Ziel ist laut Stadt eine Verdopplung der Sanierungsrate bis 2040. Das Potential ist vorhanden: 65 Prozent der Gebäude in der Stadt Zürich wurden vor 1960 gebaut, fast ein Drittel vor 1930. 17 Prozent stehen unter Denkmalschutz und sind für einen Viertel der direkten Treibhausgasemissionen durch die Wärmeversorgung verantwortlich.

Damit die Investitionskosten nicht auf die Mieterschaft abgewälzt werden, will die Stadt ihre Unterstützungsleistungen an Bedingungen knüpfen. So darf es etwa nicht zu Leerkündigungen kommen. «Wir wollen Netto-Null erreichen», sagte Hochbauvorsteher André Odermatt (SP), «aber nicht auf dem Rücken der Mieterinnen und Mieter.» Als nächstes muss sich der Gemeinderat mit der Sache befassen.

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