Der Zürcher Literaturhistoriker, Publizist, Lehrer und Politiker Gustav Huonker ist am 29. Mai im Alter von 96 Jahren in Schwamendingen gestorben.
Dorf (Symbolbild)
Dorf (Symbolbild) - SDA Regional

Der am 11. August 1922 in Zürich geborene Huonker hat sich mit seiner Entdeckung und Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen dem deutschen Schriftsteller Kurt Tucholsky und dessen Zürcher Freundin, der Ärztin Hedwig Müller, im ganzen deutschsprachigen Raum einen Namen gemacht. 1978 brachte das Zürcher Schauspielhaus Huonkers auf diesen Briefwechsel basierende Collage «Zürich, Florhofgasse 1 - Tucholsky und Nuuna» auf die Bühne. Die 2009 verstorbene Schauspielerin Anne-Marie Blanc spielte in dem Stück die Rolle der Hedwig «Nuuna» Müller.

Überhaupt war Gustav Huonker eng mit dem Schauspielhaus verbunden. Dort hatte er unter anderem alle Brecht-, Dürrenmatt- und Frisch-Uraufführungen gesehen, ausserdem besuchte er diverse andere Stücke als Theaterkritiker für das Zürcher «Volksrecht» und schrieb mehrere Artikel und Buchbeiträge zur Geschichte des Hauses. Huonker war aber auch Mitglied der Zürcher Literaturkommission und des Verwaltungsrats der Opernhaus AG sowie der Kommission für Volksbibliotheken. Für sein Engagement für das Zürcher Kulturleben erhielt er mehrere Ehrengaben von Stadt und Kanton.

Wie seine Söhne Hans und Thomas Huonker den Medien mitteilten, hat der leidenschaftliche Leser, Buchkritiker, ehemalige SP-Politiker im Zürcher Gemeinderat (von 1970-1990) und langjährige hauptberufliche Sekundarlehrer bis zu seinem Tod mit seiner Frau Anna Huonker-Frei in seinem Haus in Schwamendingen gelebt.

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