Stars sollen mit Tram statt Limo ans Zurich Film Festival kommen
Das Zurich Film Festival zieht Promis aus aller Welt nach Zürich. Viele von ihnen reisen per Flugzeug und Limo an – dem will die Politik den Riegel schieben.
Das Wichtigste in Kürze
- Das nächste Zurich Film Festival findet im Herbst statt.
- Viele Stars kommen per Flugzeug und Limousine an.
- Daran stört sich die Zürcher Politik: Sie fordert mehr Umweltschutz.
Das nächste Zurich Film Festival startet zwar erst im Herbst – es sorgt aber jetzt schon für rote Köpfe. Der Grund: Viele Stars sollen aus diversen europäischen Städten eingeflogen werden und mit der Limousine in Zürich herumfahren.
Das stört die Mehrheit des Zürcher Gemeinderats. Das Zurich Film Festival (ZFF) nehme das Thema Umwelt zu wenig ernst, monieren die Grünen Balz Bürgisser und Monika Bätschmann.
So gebe es zwar ein Merkblatt mit Massnahmen. Vorschläge sind dabei, dass die Stars ihre Flüge kompensieren und mit elektrischen Fahrzeugen anreisen. Das ist den Grünen aber zu ungenau.
Sie finden: Die Limousinen setzen auch dann ein falsches Zeichen, wenn sie elektrisch sind. Heisst: Ihnen wäre lieber, wenn die Stars mit Zug, Tram und Bus anreisen.
FDP findet, Zurich Film Festival tue genug für Umwelt
Stefan Urech (SVP) findet den Vorschlag zwar sympathisch, «aber wir sind grundsätzlich gegen solche Vorschriften». Sabine Koch (FDP) betont, dass das ZFF schon vieles tue.
So werde hauptsächlich Mehrweggeschirr eingesetzt. Und: Immer mehr Gäste würden aus Europa per Zug anreisen, sagt Koch.
Trotz des Entgegenhaltens von SVP und FDP findet das Postulat der Grünen eine klare Mehrheit im Gemeinderat: Es wird mit 71 zu 49 Stimmen an den Stadtrat überwiesen. Dieser muss nun prüfen, wie das ZFF klimafreundlich durchgeführt werden kann.
Zürcher stocken Beitrag fürs Festival auf
Zuvor zeigte sich der Gemeinderat bei der Unterstützung des ZFF grosszügiger als der Stadtrat. Dieser wollte den jährlichen Beitrag von 350'000 auf 450'000 Franken erhöhen.
Der Gemeinderat erhöhte um weitere 50'000. Der Antrag kam von der SVP, «ein seltener Moment, dass wir uns für mehr Subventionen einsetzen», sagte Urech. Das zusätzliche Geld solle für Veranstaltungen genutzt werden, die sich an Kinder und Jugendliche richten.
Der Vorschlag fand Sympathie bis ins linke Lager. So lobte Mischa Schiwow (AL), dass das Programm an Konturen gewonnen habe. Mit 77 zu 40 Stimmen genehmigte der Gemeinderat den Beitrag von jährlich 500'000 Franken.