Tramunfall in Zürich wirft Fragen auf
In Zürich ereigneten sich mehrere schwere Tramunfälle mit Todesopfern. Die Vorfälle werfen Fragen zur Verkehrssicherheit auf und belasten die Trampiloten.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Bellevue in Zürich kollidierte ein Tram mit einem Fussgänger.
- Der Deutsche (59) zog sich dabei tödliche Verletzungen zu.
- Infolge des Unfalls ist die Quaibrücke teilweise gesperrt.
In der vergangenen Woche kam es in Zürich zu einer erschreckenden Häufung von Tramunfällen. Wie «Der Tagesanzeiger» berichtet, ereigneten sich innerhalb weniger Tage drei tödliche Vorfälle.
Am Mittwochmorgen geriet ein Fussgänger beim Bellevue unter ein Tram und verstarb noch an der Unfallstelle. Dies bestätigte die Stadtpolizei Zürich auf Anfrage von Nau.ch.
Die genaue Unfallursache ist noch unklar. Die Stadtpolizei Zürich untersucht den Vorfall und sucht nach Zeugen. Der Unfall führte zu stundenlangen Sperrungen und Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt.
Vorherige Unfälle mit fatalen Folgen
Bereits im März gab es innerhalb einer Woche zwei weitere tödliche Tramunfälle. Laut «watson» wurde am Freitag ein 27-jähriger Velofahrer von einem Tram der Linie 4 erfasst. Er erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Am selben Tag geriet ein Fussgänger unter ein Tram der Linie 7. «Blick» berichtet, dass der Mann über 100 Meter mitgeschleift wurde. Er verstarb noch am Unfallort. Diese Unfallserie hat die Stadt erschüttert.
Auswirkungen auf Trampiloten
Die Vorfälle belasten auch die Trampiloten schwer. Heinz Schulthess vom Verband «transfair VBZ Züri-Linie» erklärt gegenüber «watson»: «Einen solchen Zwischenfall vergisst man ein Leben lang nicht.» Im schlimmsten Fall könne er eine Karriere beenden.
Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) bieten betroffenen Mitarbeitern psychologische Unterstützung an. Ein spezialisiertes Care-Team und der Sozialdienst helfen bei der Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse.
Diskussion über Verkehrssicherheit
Die Unfallserie hat eine Debatte über die Verkehrssicherheit in Zürich ausgelöst. Anna Graff von der Zürcher SP fordert laut «watson» einen Ausbau der Velowege, besonders an Tramhaltestellen. Viele Kreuzungen seien nach wie vor sehr gefährlich.
Verkehrsexperte Thomas Hug sieht in Tempo 30 eine mögliche Sofortmassnahme. Gegenüber «watson» erklärt er: «Tempo 30 wäre eine gute Sofortmassnahme, um weitere Todesfälle zu verhindern.» Allerdings gebe es auf politischer Ebene Widerstände gegen solche Lösungen.
Herausforderungen für Trampiloten
Die Trampiloten sehen sich mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert. Andrea Huber, eine ehemalige Trampilotin, kritisiert gegenüber «watson» das Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer: «Seit es Smartphones gibt und Kopfhörer, die Geräusche reduzieren, hat der Stress deutlich zugenommen.»
Verbandspräsident Schulthess bestätigt diese Einschätzung. Er beobachtet, dass Menschen oft sehr kurzfristig vor Trams die Strasse überqueren. Dies erfordere von den Fahrern höchste Aufmerksamkeit.