Hausi Leutenegger ist Stargast beim Thurgauer Samschtig Jass in Wallenwil.
Für Moderator Reto Scherrer (42) und Hausi Leutenegger (78) wird der nächste «Samschtig-Jass» ein Heimspiel: Es wird in Wallenwil TG , in Leuteneggers Bürgerort, gejasst.
Das Wichtigste in Kürze
- Hausi Leutenegger ist in der Geschichte des «Samschtig-Jass» der erste prominente Gast, der nicht jassen kann.
- Der Bob-Olympiasieger trieb lieber Sport als am Jasstisch zu sitzen.
Selfmade-Millionär und Unternehmer Hausi Leutenegger (78) ist diesen Samstag (18:40 Uhr, SRF1) Stargast beim «Samschtig-Jass» in Wallenwil TG. Der Thurgauer soll wie gewohnt für Unterhaltung sorgen – aber wohl eher neben als am Kartentisch. Denn: Hausi kann gar nicht Jassen! Dafür hat er eine plausible Erklärung.
«Ja, ich weiss, es ist eine Schande, dass ich nicht jassen kann. Aber ich bin familiär geprägt», erklärt er gegenüber Nau. «In unserer Familie gehörte Jassen zum Sonntagsprogramm wie der Besuch in der Kirche. Punkt 12 Uhr wurde gegessen, dann die Küche aufgeräumt.» Sein Vater habe es verstanden, sich nach dem Essen zurückzuziehen. «Er hat sich herausgeputzt für den traditionellen Jass-Nachmittag in der Beiz. Meine drei Brüder mussten jeweils mit. Ich hatte immer eine gute Ausrede, musste trainieren, ich war ja schliesslich im Thurgau schon früh ein bekannter Kranzturner.»
«Ich lachte mir regelmässig ins Fäustchen. Ich habe mir damals schon vorgenommen, nie Jassen zu lernen, habe hautnah erlebt, dass das nichts als Ärger gibt», schmunzelt er. Heute, einige Jahre später, bereue er schon gelegentlich, das Spiel nie gelernt zu haben. «Ich lasse deshalb lieber diejenigen jassen, die es auch wirklich können.»
«Hauptsache, ich musste nicht jassen»
«Dann muss ich ihn sofort wieder ausladen»
So arg sei sein Turn-Training aber nicht gewesen, Hauptsache er kam um die Jass-Tradition herum. «Es war immer das Gleiche. Kaum waren mein Vater und die Brüder daheim, warfen sie sich gegenseitig Vorwürfe an den Kopf, wer wann falsch gespielt hat.» Die Stimmung in der Familie sei deshalb jeden Sonntagabend eher gereizt gewesen. Ihn habe das aber nie wirklich gekümmert: «Hauptsache, ich musste nicht jassen.»
Weiss denn der Moderator Reto Scherrer überhaupt, dass sein Gast am nächsten Samstag gar nicht jassen kann? «Was? Hausi kann nicht jassen?!? Dann muss ich ihn sofort wieder ausladen», scherzt er. Und erklärt: «Das wusste ich natürlich. Wir kennen uns seit vielen Jahren. Ich schätze ihn sehr. Er ist für mich eine lebende Legende. Nicht nur für den Thurgau, für das ganze Land.» Wie Hausi sich ohne Vorwissen durch die Sendung spiele will, darf er noch nicht verraten.
Tatsächlich sei es in der 50-jährigen Samschtig-Jass Geschichte eine Premiere, dass ein Promi nicht jassen könne. «Aber Hausi Leutenegger wäre nicht zum (erfolg)reichsten Thurgauer aufgestiegen, hätte er nicht immer noch eine Jass-Karte im Ärmel», lacht der Moderator. Er habe sich deshalb eine Begleitung organisiert: Selbstverständlich weiblich, schön und als Krönung eine richtige Königin: Marion Weigel, die Thurgauer Apfelkönigin. «Sie will unbedingt Jasskönigin werden».