Roger Schawinski nimmt Gen-Z-Sprachrohr Yaël Meier in die Mangel

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Küssnacht,

Gen-Z-Star Yaël Meier stellt sich einem Gespräch mit Roger Schawinski. Der Talk-Host löchert die Jungunternehmerin mit unangenehmen Fragen.

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Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber geben stolze Summen aus, die Generation Z zu verstehen – unter anderem bei Beraterin Yaël Meier. - Linkedin/Yaël Meier

Das Wichtigste in Kürze

  • Yaël Meier ist zu Gast in Roger Schawinskis Talkshow bei Radio 1.
  • Der Moderator zeigt sich in dem Gespräch gewohnt bissig.
  • Unter anderem bezeichnet er die junge Unternehmerin als Landei.

Die einen mögen sie, die anderen nicht: Yaël Meier (23) sorgt mit ihren Aussagen immer mal wieder für Kontroverse. Die Jungunternehmerin eckt an und wurde bereits als «nationale Reizfigur» betitelt.

Kürzlich erschien im deutschen TV eine Doku über das Generation-Z-Sprachrohr. Darin sagte Yaël Meier: «Meine grundsätzliche Existenz ist eine Provokation.»

Nun war die zweifache Mama bei Radio 1 im Talkshow-Format «Doppelpunkt» zu Gast. Moderator Roger Schawinski (78) fühlte der 23-Jährigen auf den Zahn – und nahm dabei wie gewohnt kein Blatt vor den Mund.

«Vitznau ist doch kein typisches Bergdorf»

Aufgewachsen ist Yaël Meier in Vitznau, einer Gemeinde am Vierwaldstättersee in Luzern. Die Unternehmerin bezeichnet den Ort selbst als «typisch schweizerisches Bergdorf, wie man es sich vorstellt».

Doch Schawinski widerspricht. «Es liegt am See, das ist kein typisches Bergdorf», so der Journalist. Meier kontert, was für ihn denn ein typisches Bergdorf sei. Daraufhin Schawinski knapp: «Ein Dorf, das in den Bergen ist.»

Die Gen-Z-Erklärerin kommt in dem Gespräch auch auf ihre Familie zu sprechen. Viele würden nämlich denken, dass sie aus reichem Haus kommt. Dabei sei das nicht war. Sie stammt aus einer Mittelstand-Familie, so Meier.

Journalisten-Karriere dank Kontakten?

Im Alter von 17 Jahren startete sie ihr Praktikum beim «Blick». Trotz wenig Erfahrung erhielt sie bei der Boulevardzeitung eine wöchentliche Kolumne. Etwa dank Vitamin B? Schliesslich ist mit dem Sohn von Chefredaktor Andreas Dietrich zusammen.

«Hat doch sicher eine grosse Rolle gespielt, dass der damalige und heutige Chefredaktor Andreas Dietrich der Vater ist von Ihrem damaligen Freund und heutigen Lebenspartner und Vater von Ihren Kindern?», fragt Schawinski direkt.

Doch die Influencerin dementiert das. Sie habe Jo zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gekannt.

Roger Schawinski bezeichnet Yaël Meier als Landei

Heute arbeitet Meier nicht mehr als Journalistin, sondern hat gemeinsam mit ihrem Partner eine eigene Firma. Gegründet wurde Zeam im Coronajahr 2020.

Die 23-Jährige warb damals mit folgenden Worten: «Ich bin Generation Z und weiss deshalb, wie sie tickt.»

Roger Schawinski will es genauer wissen. «Reicht das schon, wenn man selber Generation Z ist, dass man weiss, wie sie tickt? Auch wenn man aus Vitznau kommt, also eigentlich noch ein halbes Landei gewesen ist?»

Yaël Meier erklärt, dass das allein natürlich nicht ausreicht. Sie berufe sich bei ihrer Arbeit auf Zahlen und Daten. Ihre Firma Zeam führe zudem Studien durch.

Schawinski kommt noch auf einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere zu sprechen. Er zitiert einen LinkedIn-Post des Gen-Z-Sprachrohrs: «Ich bin 22 Jahre alt und habe keinen Abschluss, trotzdem unterrichte ich an der besten Wirtschaftsuniversität der Welt. Die HSG hat mich eingeladen, eine Vorlesung zum Metaverse zu geben.»

Verfolgst du die Karriere von Yaël Meier?

So weit, so gut, findet Schawinski. Nur: Die Universität St. Gallen ist nicht die beste Wirtschaftsuni weltweit. Im «Financial Times»-Ranking belegt die HSG in Europa lediglich den sechsten Platz.

Meier erklärt sich: «Ich glaube, das ist eine Frage, die man sich sogar subjektiv beantworten kann.» Doch der Radio-1-Chef sieht das anders: «Nein, das können sie nicht beantworten.» Sie sei ja noch nie an einer Uni gewesen.

8000 bis 15'000 Franken pro Auftritt

Nebst ihrer erfolgreichen Firma ist Yaël Meier auch als Keynote-Speakerin tätig. Heisst: Sie tritt bei grossen Unternehmen auf und erklärt den älteren Generationen, wie die Jungen ticken.

Damit kassiert die 23-Jährige ordentlich ab. Eigenen Angaben zufolge erhält sie pro Vortrag zwischen 8000 und 15'000 Franken. Im Mai tritt Meier in Hamburg (D) beim OMR24 auf, dem «Festival für das digitale Universum».

Wie viel sie dafür bekommt? Das gibt der Veranstalter nicht preis. Man äussere sich nicht zu den Gagen der Referenten, heisst es auf Anfrage.

Zeam ist in den Prime Tower gezogen

Vor Kurzem ist sie mit ihrem Unternehmen Zeam in den Prime Tower in Zürich umgezogen. «Das ist ein Co-Working-Space und gar kein eigenes Büro, oder?», will Schawinksi wissen.

Yaël betont aber: «Doch, wir haben über 200 Quadratmeter eigenes Büro.»

In den modernen Räumlichkeiten ist die Unternehmerin selbst jedoch ein eher selten gesehener Gast. «Ich habe gehört, sie sind ein wenig unzuverlässig», konfrontiert Schawinski die junge Mutter. Ausgerechnet Mitarbeiter von ihr hätten das gesagt, so der Moderator.

Meier gesteht daraufhin: «Tatsächlich wird es schwierig, mit Kindern immer pünktlich zu sein. Ich muss es zugeben.»

Kommentare

User #8660 (nicht angemeldet)

Das ganze erinnert mich an „des Kaisers neue Kleider“, das bekannte Kunstmärchen wo es um nur um Anschein geht

User #1922 (nicht angemeldet)

90 Meetingräume auf einer Fläche von zehn auf 20 Meter. Ich bin tief beeindruckt. Davon hätten wir früher nur träumen können. :-))))

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