Viktor Giacobbo: «Wir fanden das Fleisch-Sponsoring nicht so toll»

Angelika Meier
Angelika Meier

Winterthur Stadt,

Viktor Giacobbo kämpft gegen Massentierhaltung. Dass seine Satireshow im SRF von Schweizer Fleisch gesponsert wurde, stiess ihm sauer auf.

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Viktor Giacobbo: «Fanden das Fleisch-Sponsoring nicht so toll» - SRF/Schweizer Fleisch

Das Wichtigste in Kürze

  • Viktor Giacobbo ist Botschafter der Initiative gegen Massen-Tier-Haltung.
  • «Giacobbo/Müller» wurden im SRF vom Verband Schweizer Fleisch gesponsert.
  • Das habe ihn damals gestört, erklärt Giacobbo heute.

«Massentierhaltung ist institutionalisierte Tierquälerei zur Herstellung minderwertiger Fleischprodukte.» Kabarettist Viktor Giacobbo (67) kämpft als Botschafter der Massen-Tierhaltungs-Initiative gegen die Fleischindustrie.

Diese treibe die Klimaerwärmung voran, wird argumentiert. Sie verschärfe den Welthunger und die Wasserknappheit und verursache Antibiotika-Resistenzen.

Giacobbo erklärt sich deshalb nur noch als «gelegentlicher Fleischesser». Doch: Damit beisst er die Hand, die ihn einst indirekt fütterte.

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TV-Sponsoring Giacobbo/Müller - SRF

Der Verband der Fleischwirtschaft, Schweizer Fleisch, war lange Zeit Sponsor von «Giacobbo/Müller» im SRF. Und zeigte vor der Satire-Show saftige Poulets, Salamis und Bratwürste.

Das sorgte auch intern für Beef. «Wir fanden das Sponsoring nicht so toll», gesteht Giacobbo gegenüber Nau. «Das haben wir damals auch ganz klar gesagt. Auf die Sendung hatte es aber eh keinen Einfluss.»

Viktor Giacobbo riss Witze über Massentierhaltung

Trotzdem blieb der Sponsor lange Zeit. Giacobbo betont: «Wir liessen uns inhaltlich nichts vorschreiben. Das war klare Abmachung mit dem SRF. Vor einem Witz nicht erst die Chefs zu fragen.»

Giacobbo und Spass-Kollege Mike Müller rissen des Öfteren Witze über die Fleisch-Industrie.

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Viktor Giacobbo und Mike Müller in ihrer SRF-Show. - SRF

Und wie sieht in seinem Casino-Theater Winterthur aus? «Da würden wir den Sponsor ablehnen. Weil wir grundsätzlich keine Interessenverbände wollen», so Giacobbo bestimmt. Man achte im dazugehörigen Restaurant genau auf tierfreundliche Labels wie etwa KAGfreiland, das gegen die Massentötung von Küken ist.

Giacobbo betont, Fleisch-Essern nicht die Wurst schlechtreden zu wollen. «Solang die Tiere gut gehalten werden, esse ich auch Fleisch. Aber einmal pro Woche, nicht dreimal am Tag.»

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