Das taugt die vierte Staffel «Black Mirror»
Das Wichtigste in Kürze
- Seit dem 29. Dezember kann man auf Netflix die neue Staffel von «Black Mirror» streamen.
- Nau hat die neuen Folgen der Kult-Serie bereits unter die Lupe genommen.
Die Wirtschaft hat ein neues Zauberwort: Digitalisierung. Grauhaarige Männer sprechen plötzlich von Cloud-Computing, künstlicher Intelligenz und virtueller Realität. Ihre Nachricht ist immer die Gleiche: Wer den digitalen Wandel verschläft, überlebt nicht.
Graue Haare hat auch Charlie Brooker, zumindest im Ansatz. Trotzdem hat der «Black-Mirror»-Erfinder einen ganz anderen Blick auf die Digitalisierung: In mittlerweile vier Staffeln zeigt seine TV-Serie, welches Unheil Cloud-Computing, künstliche Intelligenz und virtuelle Realität über uns bringen können.
Jede Episode eine Story
Die Episoden sind in sich abgeschlossen, einzig das Kernthema hält die Serie zusammen. Ein Konzept, das funktioniert: Während den ersten drei Staffeln folgte praktisch Highlight auf Highlight, vom Online-Erpresser hin zu Bienen-Drohnen. Oft beängstigend nah bewegt sich Black Mirror an der Realität. Wer nach dem Durchschauen nicht die Laptop-Kamera überklebt, hat die Sendung nicht verstanden.
Das Erfolgsrezept haben die Macher darum auch bei der vierten Staffel nicht geändert. Künstliche Intelligenz, virtuelle Realität, Roboter oder Dating-Apps: Die Grundzutaten sind alle da. Doch das reicht nicht mehr. Die jüngste Staffel überrascht nicht. Neue Ideen fehlen, alles scheint schon mal dagewesen. Im schlimmsten Fall von der Episode «Metalhead» bereits seit 1984, als der erste Terminator-Film in die Kinos kam.
«Black Mirror» kopiert sich selber. Und nicht mal sonderlich gut: Hitchcocksche Wendungen gibt es zwar auch. Die sorgen aber nicht für Atemstillstand, sondern nur noch für müde Schulterzucker.
Highlight bleibt der Staffelauftakt «USS Callister». Der lockt mit bekannten Gesichtern, hübscher Kulisse und skurril-spannender Story. Sehenswert sind auch «Hang the DJ» und «Black Museum». Alle Folgen sind schick inszeniert, wie man das von einer Netflix-Serie erwartet.
Aber eben: Die grosse Überraschung, der Atemstillstand oder die Erleuchtung bleiben aus. Die Botschaft der Serie wird mit der vierten Staffel Programm: Früher war alles besser.