DSDS Panne entlarvt die Schummeleien der TV Branche

Da staunten die «DSDS»-Zuschauer nicht schlecht: Juror Pietro Lombardi (26) hatte in der Castingshow plötzlich nur noch einen halben Bizeps. Schnipp, schnapp, Arm ab!

Schuld sei der Computer, der nach den Filmaufnahmen eingesetzt werde, erklärte der Sender RTL. «Wie bei allen grossen Showproduktionen wird die Sendung nachträglich farbbearbeitet», heisst es.

Und das offenbar sehr aufwendig: «Die Juroren werden dazu einzeln freigestellt. Beim anschliessenden Zusammensetzen des Gesamtbildes ist dann ein technischer Fehler aufgetreten.»

Wie krass genau geschummelt wird, war der Öffentlichkeit bisher kaum bekannt. Kamera-Profi Kai Tilgen arbeitete 24 Jahre lang als TV-Regisseur. Er verrät den hilfreichsten Trick, die «After Effects», in der Zeitung «Bild».

«Ein Bildbearbeitungsprogramm, mit dem man eine Menge zaubern kann. Da gibt es keine Grenzen, die Grenzen liegen nur im Handwerk desjenigen, der die Bearbeitung macht.»

Soll heissen: «Man kann mit den Programmen die Brüste vergrössern, man kann Falten wegmachen, man kann die Körper verschlanken, man kann aus jung alt machen. Eigentlich alles, was Sie wollen.»

Das erklärt die glatte Haut von Poptitan Dieter Bohlen (65) bei «DSDS». Und wohl auch das Geheimnis von Profis wie «Supertalent»-Jurorin Sylvie Meis (40)?

Tilgen: «Dass da im Nachhinein nachgeholfen wird, ist heute gang und gäbe. Normalerweise sieht man das im TV auch nicht. Wenn man schummelt, sollte man es so gut machen, dass man nicht erwischt wird.»