Kurt Krömer: RBB-Erfolgsshow vor dem Aus
Überraschend hört Kurt Krömer nach 40 Folgen mit seiner preisgekrönten Talkshow «Chez Krömer» auf. Er sagt, es sei «Zeit für neue künstlerische Abenteuer».
Das Wichtigste in Kürze
- Die RBB-Talkshow «Chez Krömer» wird nicht weiter fortgeführt.
- Über 40 Folgen hat das Format zwei Grimme-Preise gewonnen.
- Krömer: «Zeit für neue künstlerische Abenteuer»
Unerwartet wird die erfolgreiche Talkshow «Chez Krömer» von Komiker Kurt Krömer (48) nach der Eklat-Folge mit Faisal Kawusi eingestellt. Die teilte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) mit.
«Es ist für mich an der Zeit für neue künstlerische Abenteuer. Mir war klar, dass «Chez Krömer» kein Format ist, das ewig laufen wird.
Dass es am Ende dann doch 41 Folgen geworden sind, hat mich selbst überrascht. Mein Bedarf an Arschlöchern ist damit gedeckt.» So zitierte der RBB Krömer.
Die Sendung hat grosse Aufmerksamkeit erregt und erfreut sich einer passablen Fangemeinde.
Kurt Krömer bricht Sendung mit Faisal Kawusi ab
In der letzten Sendung mit Faisal Kawusi hatte sich die Situation zugespitzt. Krömer brach das Gespräch mehrere Minuten vor Ende vorzeitig ab und verliess den stilisierten Verhörraum.
Anschliessend sagte er vor den Kameras: «Heute ist der Tag, wo ich glaube (...), dass ich nach Hause gehe und mal gucke, ob ich das Konzept vielleicht noch mal überdenke.» Dann stand er auf und ging. Ob dieses Geschehen mit dem Ende des Formats zusammenhängt, blieb zunächst unklar.
In dem Interview, das in der ARD-Mediathek abrufbar ist, ging es unter anderem um einen Instagram-Kommentar Kawusis zum Thema K.-o.-Tropfen. Eine vermeintlich rassistische Äusserung über «Let's Dance»-Jurorin Motsi Mabuse und ein Tourplakat, das an George Floyd erinnerte, waren auch Thema.
Kawusi erklärte, er sei nicht rassistisch und auch sonst niemandem gegenüber feindlich eingestellt. Die Eltern des 31-Jährigen stammen aus Afghanistan und kamen 1989 als politische Flüchtlinge nach Deutschland. Kawusi wurde 1991 in Hessen geboren.
Krömer hatte gemeinsam mit Produzent Friedrich Küppersbusch und dessen Firma probono.tv 2019 die Idee eines Verhörs auf kleinstem Raum zum Showkonzept «Chez Krömer» entwickelt. In der Reihe stellten sich Prominente und Politiker den Fragen des Moderators.
Zahlreiche prominente Gäste
Zu den Gästen zählten unter anderen etwa Ex-«Bild»-Chefredakteur Julian Reichelt. Auch der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die frühere AfD-Parteichefin Frauke Petry sowie Rapper Sido waren zu Gast.
2020 erhielt Krömer dafür erstmals den Grimme-Preis. 2022 erhielten er und Torsten Sträter dann je einen Grimme-Preis für ihr Gespräch bei «Chez Krömer» über Depressionen.
Der RBB betonte: «Die Beziehung zwischen dem RBB und Kurt Krömer ist auch abseits der vier Verhörwände geklärt. Sie sind und bleiben Freunde.»