Zeruya Shalev, israelische Bestsellerautorin, legt ihre Arbeit nieder und spricht über die aktuelle Lage in Israel.
Zeruya Shalev
Die israelische Schriftstellerin Zeruya Shalev kann bei den aktuellen Geschehnissen in Israel nicht einfach zu ihrem Roman zurückkehren. - Arno Burgi/dpa

2004 wurde Zeruya Shalev bei einem Bombenanschlag in Israel schwer verletzt. Die aktuelle Situation vor Ort sei noch viel schlimmer, sagt sie. Da ist dann auch das eigene Buch gerade nicht so wichtig.

Die israelische Bestsellerautorin Zeruya Shalev («Liebesleben») hat nach dem Angriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 nach eigenen Worten mit dem Schreiben von Literatur aufgehört.

Sie habe nicht einmal mehr das Dokument für das Buch geöffnet, das sie gerade angefangen hatte, sondern sofort Artikel für Zeitungen und Reden verfasst, sagte die Schriftstellerin der «Berliner Zeitung» (Sonntag). Literatur sei gerade nicht wichtig.

Schriftstellerin unter Druck

«Ich wünschte, ich könnte einfach zu meinem Roman zurückkehren, aber das ist unmöglich. Wie kann man sich Geschichten ausdenken, wenn das Land voller schrecklicher Geschichten ist?», fragt sie sich.

Zur Lage in Israel sagte Shalev der Zeitung: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stehe unter Druck; ein grosser Teil der Bevölkerung vertraue ihm nicht.

«Es fühlt sich an, als wären wir auch Geiseln. Von Netanjahu und seiner schrecklichen Regierung», sagt sie. Shalev war selbst 2004 bei einem Bombenanschlag in Jerusalem schwer verletzt worden. Die Taten vom 7. Oktober seien aber «so viel grösser, so viel schlimmer», sagte sie.

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