Britische Anklagebehörde lässt Vorwürfe gegen Weinstein fallen
Die britische Anklagebehörde stellt das Verfahren gegen Harvey Weinstein wegen eines mutmasslichen Übergriffs aus dem Jahr 1996 ein.
Die britische Anklagebehörde Crown Prosecution Service (CPS) stellt das strafrechtliche Verfahren gegen den früheren US-Filmmogul Harvey Weinstein ein. CPS hatte im Juni 2022 wegen eines mutmasslichen sexuellen Übergriffs aus dem Jahr 1996 Anklage gegen Weinstein erhoben. Doch das Verfahren soll nun nicht weitergeführt werden.
«Wir haben entschieden, dass es keine realistische Aussicht mehr für eine Verurteilung gibt», teilte die Behörde mit. Trotzdem wurde betont, man ermutige alle potenziellen Opfer sexueller Übergriffe, sich bei der Polizei zu melden.
Prozess in den USA wird neu aufgerollt
Vorwürfe gegen Weinstein von mehr als 80 Frauen, die ihn des sexuellen Missbrauchs beschuldigten, lösten 2017 die weltweite MeToo-Bewegung aus. Der Produzent von Filmen wie «Der englische Patient», «Pulp Fiction», «Good Will Hunting» oder «Gangs of New York» wurde schliesslich in New York zu einer Haftstrafe von 23 Jahren verurteilt. Ende April hob ein Berufungsgericht in New York die historische Verurteilung wegen Verfahrensfehlern jedoch überraschend auf.
Zahlreiche Unterstützer und Aktivistinnen der MeToo-Bewegung hatten sich entsetzt gezeigt. Der Prozess wird neu aufgerollt. Weinstein ist aber weiter in Haft, weil er 2023 in einem anderen Strafprozess in Los Angeles, in dem es ebenfalls um Sexualverbrechen ging, zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Auch dieses Urteil fechten seine Verteidiger an.