Ellen DeGeneres: Zweimal zum Star gekämpft
Ihr Coming-out führte zum Karriereknick. Sie gab nicht auf und ging den Weg ein zweites Mal - und wurde zum Liebling von Millionen. Nun ist Ellen DeGeneres bereit für Neues.
Das Wichtigste in Kürze
- «The Ellen DeGeneres Show» war eines der grössten und erfolgreichsten Projekte der Entertainerin Ellen DeGeneres.
Die US-amerikanische Erfolgsshow endete 2021 nach 19 erfolgreichen und preisgekrönten Staffeln.
Ellen DeGeneres möchte sich zukünftig neuen Herausforderungen widmen. Heute wird sie 64 Jahre alt.
Das besondere an der Karriere DeGeneres ist, dass sie diese praktisch zweimal starten musste. Die in 1958 in Louisiana geborene Moderatorin hielt sich in den späten 1970er Jahren mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Als Stand-up-Comedian begann sie ihre Karriere in kleinen Clubs in New Orleans und San Francisco. Sie arbeitete sich durch Gastauftritte in amerikanischen TV-Shows hoch. 1986 gelang es ihr dem breiten Publikum bekannt zu werden, als sie einen Auftritt in Johnny Carsons «Tonight Show» hatte.
Outing und ein Karriereeinbruch
In den 1990er Jahren spielte sie in der ABC-Sitcom "Ellen» die Hauptrolle, die zum Quotenhit in den USA wurde. 1997 outete sich zunächst die Hauptperson der Serie, ehe sich Ellen DeGeneres auch im realen Leben als homosexuell outete. Die Offenheit zu ihrer Sexualität kam für die US-Amerikaner zu früh und ihre Show litt unter schwachen Quoten und wurde abgesetzt. Werbedeals wurden gekündigt und der erarbeitete Ruhm ging verloren.
Comeback mit eigener Show
Nachdem sie in den folgenden Jahren nur noch für kleinere Auftritte gebucht worden war, kehrte sie 2001 mit "The Ellen Show» zurück. Es sollte ihr grosses Comeback werden. Im selben Jahr moderierte sie die Emmy-Awards. 2003 war sie die Synchronstimme vom Fisch «Dorie» im Oscar-prämierten Animationsfilm «Findet Nemo» vom Filmautor und Regisseur Andrew Stanton. Im selben Jahr folgte der Beginn der beliebten Talkshow «The Ellen DeGeneres Show». Der zugehörige YouTube-Channel zählt aktuell 38 Millionen Abonennten. Ellen DeGeneres konnte in der Sendung ihren Stil durchziehen, sich Gäste aussuchen und kontroverse Themen besprechen. Sie und die Sendung erhielten eine Vielzahl an Emmy-Preisen. Auch privat läuft es für die Entertainerin mit französischen, britischen, deutschen und irischen Wurzeln sehr gut. Seit 2008 ist sie mit der Schauspielerin Portia de Rossi verheiratet.
Grosses soziales Engagement und von Obama ausgezeichnet
Die Komikerin, die bereits zweimal die Oscars moderierte und 2014 mit einem Selfie mit riesigen Schauspielgrössen, wie Brad Pitt, Angelina Jolie und Jenifer Lawrence für Aufsehen sorgte, setzt sich politisch und sozial ein. Sie zeigt Einsatz für die LGBTQI+-Szene, kämpft für Tierwohl und lebt aus ethischen Gründen vegan. Bei ihrem Spendenaufruf für Opfer des Hurrikan Katrina kamen 10 Millionen US-Dollar zusammen. Seit 2010 hat sie ihr eigenes Label und unterstützt junge Künstler und Künstlerinnen bei ihrem Durchbruch. Sie zählt zu den einflussreichsten Frauen der Welt. 2020 erhielt DeGeneres bei den Golden Globes den Sonderpreis. Doch die wohl grösste Auszeichnung erhielt sie 2016 vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama. Dieser zeichnete sie mit der «Presidential Medal of Freedom» für die inspirierenden Inhalte ihrer Show aus.