Er war ein «Menschenquäler»

Anita Plozza
Anita Plozza

Deutschland,

Die deutsche Filmbranche ist in Aufruhr. Die Diskussionen um Regisseur Dieter Wedel, der mehrere Frauen sexuell belästigt haben soll, reissen nicht ab. Jetzt spricht Til Schweiger Klartext.

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Til Schweiger spricht Klartext. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen den deutschen Regisseur Dieter Wedel wird ermittelt.
  • Er soll in den 90ern Frauen sexuell belästigt haben.
  • Schauspieler Til Schweiger sagt nun, Wedel sei als «Menschenquäler» bekannt gewesen.

Die meisten deutschen Stars wollen sich zu den Missbrauchsvorwürfen gegen den Dieter Wedel (75) nicht klar äussern.

Anders Til Schweiger (54), ebenfalls erfolgreicher Schauspieler und Regisseur in Deutschland. Er spricht in der ZDF-Talkshow «Markus Lanz» Klartext.

Inzwischen werfen mehrere Frauen Wedel sexuelle Belästigung bei der Arbeit vor, eine Frau spricht gar von Vergewaltigung. Auch die Schweizer «Lüthi und Blanc»- Schauspielerin Esther Gemsch erhebt schwere Vorwürfe gegen Wedel (Nau berichtete). Bis heute weist Wedel alle Anschuldigungen zurück. Doch Til Schweiger zeigt sich skeptisch: «Es wussten nicht alle in der Branche, dass er vergewaltigt haben soll. Man wusste aber, dass er ein Menschenquäler ist.»

Wedel sei es immer nur um Macht über andere gegangen: «Leute, die ihre Macht demonstrieren und ausleben wollen, können nichts weniger leiden, als wenn sich jemand widersetzt. Deswegen wollen sie diesen Menschen brechen, verletzen und erniedrigen». Schweiger ruft dazu auf, den Opfern zuzuhören, ihnen zu glauben und sie zu ermutigen.

Dieter Wedel weist alle Anschuldigungen zurück.
Dieter Wedel weist alle Anschuldigungen zurück. - dpa

Schweiger verlangt Verständnis für die Opfer: «Wir müssen sagen ‹ Wir verstehen, warum ihr so lange gelitten habt und so lange nicht den Mut hattet. Und nicht sagen ‹ 20 Jahre hattet ihr die Chance und jetzt haltet die Klappe».

Der Schauspieler zieht auch eine ganz persönliche Konsequenz aus dem Fall Wedel. Bei den Dreharbeiten zu seinem neuen Film werde er zwei Vertrauenspersonen einsetzen, an die sich Crewmitglieder im Falle von sexuellen Belästigungen wenden können. «Jeder, dem so etwas widerfährt, ist sein Leben lang traumatisiert», ist Schweiger überzeugt.

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