Ex-SRF-Mitarbeiter motzt über deutsche Korrespondenten
Ein Ex-SRF-Mitarbeiter beschwert sich bei der Ombudsstelle über die vielen deutschen Korrespondenten.
Das Wichtigste in Kürze
- SRF erhält Beschwerde wegen deutscher Korrespondenten.
- Es seien zu viele Mitarbeiten der ARD für SRF im Einsatz, so der Vorwurf.
- Die Kritik kommt ausgerechnet von einem Ex-SRF-Redaktor.
Hat SRF ein Deutschen-Problem? Ein ehemaliger SRF-Kultur-Redaktor hat bei der Ombudsstelle eine Beschwerde eingereicht. Es seien zu viele Korrespondenten der ARD im Service-Public-Radio zu hören. Er habe selbst während zwanzig Jahren bei SRF gearbeitet, schreibt der Mann in seiner Beschwerde. Damals habe man die besten einheimischen Korrespondenten eingesetzt. Heute sei das anders.
«Nun, da Spanien im Fokus stand, wurden wir im Radio ausschliesslich mit Fremdbeiträgen der ARD abgespeist. Griechenland ging in die gleiche Richtung, und abends nach 23 Uhr kommen praktisch flächendeckend ARD-Korrespondenten zum Einsatz», so der Vorwurf. Für ihn verkomme SRF immer mehr zum
«ARD Anhängsel», schreibt er weiter. Und fragt:
«Reine Sparmassnahmen?»
Müssen es Schweizer sein?
SRF-Ombudsmann Roger Blum (72) hat für die Deutschen-Kritik gewisses Verständnis. Schweizer Korrespondenten hätten einen direkten Bezug zum Publikum. «Darum ist es wichtig, dass SRF überall in der Welt über eigene Korrespondenten verfügt»,
schreibt er in seiner Antwort. Ob es sich dabei um Schweizer Staatsbürger handle, sei aber nicht wichtig. «Entscheidend ist, dass sie das Schweizer Publikum im Fokus haben.»
Ombudsmann hat nichts gegen ARD
SRF könne nicht die ganze Welt abdecken, findet Blum, der die Beanstandung nicht unterstützt.
Es sei wichtiger, qualitativ hochstehend zu berichten als gar nicht. «Deshalb habe ich gar nichts dagegen, wenn hin und wieder ARD-Korrespondenten auf den Kanälen von SRF zum Zuge kommen.»