Herbert Grönemeyer über Altern, Druck und Endlichkeit
Der 66-Jährige hat beim Arbeiten an seinem neuen Album hohen Druck verspürt. Er erzählt von der Angst, sich zu wiederholen, und den hohen Ansprüchen an sich selbst.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Musiker Herbert Grönemeyer hat bei der Produktion seines jüngsten Albums auch die Last zunehmender Jahre verspürt.
«Der Druck für mich bei diesem Album war enorm hoch. Ich glaube, das ist auch das Drama des Alters, dass der gefühlte Druck immer höher wird», sagte der 66-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
«Also auch der Anspruch an einen selber. Weil man natürlich durchaus Angst hat, dass man selber feststellt: Dir fällt nichts mehr ein. Das ist der grösste Wahn, in dem man sich befindet, ob das musikalisch ist, speziell dann auch textlich, weil man natürlich auch jeden Reim vielleicht schon viertausendmal gemacht hat.» Auf seinem am Freitag (24. März) erscheinenden Album «Das ist los» lässt Grönemeyer Platz für solche Gedanken. «Bei der Schönheit des Lebens denkt man immer wieder leicht nach, mit welcher Endlichkeit das auch zu tun hat. Das ist in vielen Liedern auch vorhanden.»
Das Thema beschäftigt ihn mit Blick auf seinen Geburtstag am 12. April. «Ich werde 67. Ich bin vier Jahre nicht auf der Bühne gewesen», sagte Grönemeyer. «Natürlich wäre es jetzt gelogen zu behaupten, dass man sich nicht mit dem Alter auseinandersetzt.» Ein Grund ist sein künstlerisches Wirken. «Speziell wenn man in dieser Popwelt arbeitet, in dieser kreativen Welt, und man drüber nachdenkt, kommst du noch weiter? Hast du noch was zu erzählen? Nicht nur textlich, auch musikalisch? Hat alles noch Relevanz? Ist es spannend oder wiederholst du dich selber?» In solchen Zusammenhängen denke er auch über sein Alter nach, sagte der Musiker.