Heute ist sie Schmuckdesignerin
Es war eine spektakuläre, risikoreiche Flucht, die der damals 18-jährigen Natascha Kampusch aus dem Kellerverlies gelang.
Nach acht Jahren in der Gewalt des Nachrichtentechnikers Wolfgang Priklopil (t44) nutzte Natscha Kampusch (29) die Situation, als ihr Peiniger im Hof hinter dem Haus sein Auto saugte, zur Flucht.Damit sorgte sie weltweit für Schlagzeilen. In den letzten elf
Jahren hat sie viel Zeit damit verbracht, Interviews zu geben und Bücher zu
schreiben. Ausserdem wurde ihr Schicksal verfilmt.
«Es sind
Ermittlungspannen passiert»
In der Zeitschrift «Bunte» äussert sie nun erstmals schwere Vorwürfe an die Polizeiarbeit:
«Auch heute noch packt mich oft die Wut, wenn ich daran denke, dass die Polizei
nicht wirklich alles unternommen hat, mich zu finden.» Erstaunlich: Die junge
Frau hat immer noch Kontakt mit der Mutter ihres Entführers: «Sie trifft keine
Schuld, die Eltern können sich ihre Kinder nicht aussuchen.»
Reiten und
Schmuck designen
Die Vergangenheit lässt sie nicht los. Heute versucht sie mit aller Kraft,
der Hölle ihrer Erinnerungen zu entfliehen und ein möglichst normales Leben zu
führen. Sie erzählt, dass sie reiten gelernt habe und dass sie von einer
eigenen Familie träume. Und ihr kreatives
Hobby hat sie Beruf gemacht: Sie designt
Schmuck.
Sie will Menschen in Not helfen
«Mein grosses Ziel aber ist es, mich für andere Menschen einsetzen zu
können. In welcher Form das sein wird, weiss ich noch nicht, ich konnte mich
noch nicht festlegen, bin aber für alles offen.» sagt sie zu «Bunte».
Das Wichtigste in Kürze
- Natascha Kampusch will sich für Menschen in Not einsetzen.
- Sie hat noch immer Kontakt zur Mutter ihres Enführers.