Johnny Logan: Sieg und Ruhm sind beim ESC «nur Nebenprodukte»

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Johnny Logan ist Rekordhalter beim Eurovision Song Contest: Er ist der einzige Künstler, der mehr als einmal beim ESC gewonnen hat. 1980 und 1987 entschied er den Wettbewerb für sich und zusätzlich 1992 als Komponist. Im Interview erinnert er sich an diese Erfolge zurück.

Johnny Logan kann auf drei ESC-Siege zurückblicken.
Johnny Logan kann auf drei ESC-Siege zurückblicken. - Shake it easy/Krestine Havemann

Johnny Logan (67) ist eine ESC-Legende: Drei Siege hat er beim Eurovision Song Contest eingefahren. 1980 gewann der irische Sänger mit dem Song «What's Another Year», 1987 erneut mit dem Hit «Hold Me Now». 1992 trat er als Komponist noch einmal bei dem Wettbewerb an, der damals noch Grand Prix Eurovision de la Chanson genannt wurde. Das Lied «Why Me?», gesungen von Linda Martin (70), schaffte es erneut auf Platz eins. Damit hält der Ire einen Rekord, den so schnell wohl niemand brechen kann.

Auch beim Eurovision Song Contest 2022 wird er mit von der Partie sein - wenn auch nur in der Liveshow «ESC - Countdown für Turin» mit Barbara Schöneberger (48) kurz vor dem Finale am 14. Mai (20:15 Uhr, Das Erste). Darauf freut sich Logan bereits, wie er im Interview mit spot on news erzählt: «Es ist schön, Teil der Aufregung zu sein.» Ausserdem verrät der 67-Jährige, wie er sich an seine ESC-Siege zurückerinnert, was er heutzutage bei dem Wettbewerb vermisst und was er sich zu seinem Geburtstag am 13. Mai wünscht.

35 Jahre ist es her, dass Sie mit der Ballade «Hold Me Now» zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest gewonnen haben. Wie erinnern Sie sich an diesen Triumph zurück?

Johnny Logan: Es war anders als alles, was ich zuvor oder seitdem erlebt habe. Die Woche war sehr emotional und stressig, und da niemand sonst mehr als einmal den Eurovision Song Contest gewonnen hatte oder hat, war es manchmal wie ein Traum. Es war sehr aufregend und letztendlich eine Zeit, in der ich sehr stolz war. Auch dass ich meinen eigenen Song gesungen und mit ihm gewonnen habe, hat mir sowohl als Autor als auch als Künstler Glaubwürdigkeit verliehen.

Der Sieg war ein Richtungswechsel in Ihrem Leben, zuvor lief es bei Ihnen künstlerisch nicht mehr so gut. Was hat Ihnen der ESC-Auftritt 1987 bedeutet?

Logan: Er hat meine Karriere wieder in Gang gebracht und mir ermöglicht, als Autor und Künstler ernst genommen zu werden.

Was ist bis heute für Sie das Besondere am ESC?

Logan: Die Erinnerungen an alle drei Siege. Sie verblassen nie, und ich habe sie in einer Zeit gewonnen, in der es eine grosse Ehre war, sein Land zu vertreten, und ein Sieg etwas bedeutete.

Wie hat sich der Wettbewerb Ihrer Meinung nach seit den 80er Jahren verändert?

Logan: Ich denke, der Song Contest ist den Musiktrends gefolgt und ähnelt jetzt eher «X Factor» oder einer der Talentshows. Ich vermisse die Live-Orchester-Musik. Ich denke, dass viele der teilnehmenden Künstler nicht erfahren genug sind, um zu erkennen, dass das Hauptziel darin besteht, das eigene Land gut zu repräsentieren, während Sieg und Ruhm nur Nebenprodukte sind.

Würden Sie gerne noch einmal auf der ESC-Bühne stehen?

Logan: Nein.

Sie feiern dieses Jahr auch noch ein 30. Jubiläum: 1992 haben Sie Ihren dritten ESC-Sieg mit dem Titel «Why Me?» errungen, diesmal als Komponist. Wie stolz waren Sie damals auf sich und Linda Martin?

Logan: Ich war sehr stolz auf Lindas Auftritt und ich fand den Song toll. Es war anders, im Hintergrund zu stehen, aber letztendlich sehr erfüllend.

Mit Ihren ESC-Siegen halten Sie einen Rekord. Sind Sie stolz, als eine ESC-Legende zu gelten?

Logan: Ich bin sehr stolz auf meinen Rekord und auf die Lieder und Auftritte, die ihn mir beschert haben.

Sie werden zum diesjährigen Finale an der Seite von Barbara Schöneberger im Fernsehen zu sehen sein. Freuen Sie sich schon auf dieses Event?

Logan: Absolut. Es ist schön, Teil der Aufregung zu sein, aber auch in der Lage zu sein, sie aus einer gewissen Distanz zu betrachten.

Am Tag zuvor feiern Sie Geburtstag. Was wünschen Sie sich für Ihr neues Lebensjahr?

Logan: Ich wünsche mir ein Ende des Krieges in der Ukraine und eine Welt, in der die Regierenden ein grösseres moralisches Gewissen haben. Es wäre auch schön, kein Covid mehr zu haben.

Welche privaten und beruflichen Pläne haben Sie noch für das restliche Jahr?

Logan: Ich habe neue Musik geschrieben und aufgenommen. Ich freue mich darauf, mit meiner Band zu touren, mehr Musik zu schreiben und zu sehen, was die Zukunft bringt.

Auf seiner «The Irish Soul Tour» gibt Johnny Logan fünf Konzerte in Deutschland: in Augsburg (24. Mai), Bochum (26. Mai), Bensheim (27. Mai), Hamburg (28. Mai) und Wilhelmshaven (29. Mai).

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