Kosmonaut Juri Gagarin kam vor 50 Jahren ums Leben

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Russland,

«Kolumbus des Kosmos» und «erster Pop-Star des Ostblocks»: Mit seinem Flug ins All wird der Kosmonaut Juri Gagarin 1961 zur Legende. Auch 50 Jahre nach seinem Tod ist er Vorbild für junge Raumfahrer.

Am legendären Raumfahrtpionier Juri Gagarin gibt es für Astronauten kein Vorbeikommen, auch nicht 50 Jahre nach dem tragischen Tod des ersten Menschen im All. Denn wenn ein Astronaut im Ausbildungszentrum bei Moskau das Training für einen Flug zur Internationalen Raumstation ISS im Juni druchläuft, begleitet ihn Gagarin auf Schritt und Tritt.

Eine Statue vor den Wohnblocks erinnert an den «Kolumbus des Kosmos», am Eingang zum Trainingszentrum grüsst ein Bronze-Gagarin, und wenn die Zentrifuge den Astronauten mit einem Vielfachen der Erdbeschleunigung im Kreis wirbelt, wacht ein riesiges Bild des sowjetischen Helden über die Übung.

Todestag jährt sich zum 50. Mal

Heute wäre Gagarin 84 Jahre alt. Einige seiner Kosmonauten-Kollegen aus den ersten Tagen der bemannten Raumfahrt leben noch und werden in Russland als Helden gefeiert. Doch niemand wird so verehrt wie Juri Alexejewitsch Gagarin.

1968 kam der damals 34-jährige Offizier beim Testflug mit einem MiG-15-Kampfjet gemeinsam mit seinem Kollegen Wladimir Serjogin ums Leben. Pilotenfehler oder technische Panne - um die Umstände ranken sich noch immer Gerüchte und Theorien. Sein Tod jährt sich am Dienstag (27. März) zum 50. Mal.

Sein Flug ins All vom 12. April 1961 machte Gagarin zur Legende. Mit der Kapsel «Wostok-1» umrundete er in 108 Minuten als erster Mensch die Erde. Er war es, der den Ausdruck vom «Blauen Planeten» prägte.

Über die Grenzen hinaus als Held gefeiert

Damals triumphierte die Sowjetunion im Rennen mit den USA um die Eroberung des Kosmos. Die Propaganda zeichnete das Bild eines makellosen Offiziers, das bis heute in Russland gepflegt wird. Nichts verdeutlichte den Erfolg des Kommunismus im Kalten Krieg strahlender als das charismatische Lächeln des jungen Obersts.

Nach seiner Rückkehr aus dem All wurde Juri Gagarin auf der ganzen Welt gefeiert.
Nach seiner Rückkehr aus dem All wurde Juri Gagarin auf der ganzen Welt gefeiert. - Keystone

Über die geografischen und ideologischen Grenzen der Sowjetunion hinaus wurde Gagarin als «erster Pop-Star des Ostblocks» gefeiert. Auch die britische Königin Elizabeth II. empfing ihn 1961.

Das Wichtigste in Kürze

  • Juri Gagarin war der erste Mensch im All und verstarb vor 50 Jahren bei einem Flugzeugabsturz.
  • Gagarin gilt als grösster Held der sowjetischen Geschichte und geniesst auch heute noch grösstes Ansehen.
  • Weltweit wurde Gagarin als «erster Pop-Star des Ostblocks» gefeiert und traf sogar die Queen.

Für Russen ist Gagarin ein Idol

Rund um den Globus wird Gagarin mit Denkmälern geehrt. Sein Grab an der Kreml-Mauer in Moskau ist eine von zahlreichen Pilgerstätten. Tattoos, T-Shirts oder Tassen - der Raumfahrtheld ist auch ein erfolgreiches Marketingobjekt geworden. Einer Umfrage zufolge halten die Russen Gagarin für das grösste Idol des 20. Jahrhunderts.

Dabei war der zweifache Familienvater nach der Überlieferung seiner Frau Valentina bodenständig. «Es ist unangenehm, dass ich in den Berichten der Journalisten wie ein übermenschliches Wesen wirke. Ich habe, so wie andere Menschen, meine Fehler», zitierte sie ihn in ihrem Buch «108 Minuten und das ganze Leben».

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