Mit der Depression hat sich bei Kurt Krömer einiges geändert, wie er in einem Interview berichtet: Seine Show «Chez Krömer» ist ihm «zu eng» geworden.
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Kurt Krömer teilt mit dem Publikum seine Führerschein-Pläne. (Archivbild) - imago/Revierfoto

Das Wichtigste in Kürze

  • Kurt Krömer spricht in einem Interview über das Ende seiner Show «Chez Krömer».
  • Er verrät zudem Pläne über sein neues Bühnenprogramm.
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Kurt Krömer (48) hat dem «Spiegel» ein Interview gegeben. Darin spricht er unter anderem über das Ende seiner erfolgreichen Show «Chez Krömer». Weitere Themen sind: Verletzlichkeit als Sympathie-Mittel und seine mittlerweile berühmt gewordenen, lackierten Fingernägel.

Nach sieben Staffeln «Chez Krömer» hat der Entertainer Ende letzten Jahres verkündet, die Sendung einzustellen. In dem neuen Interview vergleicht Krömer nun das Ende der erfolgreichen Reihe mit Gesprächen im Verhörstil mit einem fertigen Bild: «Ich hatte die Verträge für zwei weitere Staffeln vorliegen. Aber irgendwann wurde mir klar, dass die Arbeit an diesem Bild beendet ist.»

«Jetzt will ich nicht mehr»

Offenbar hat Krömer die Motivation verloren, sich mit kontroversen Gesprächspartnern zu streiten. Krömer: «Das Ganze habe ich sieben Staffeln durchgezogen. Jetzt will ich nicht mehr.» Manche Sendungen seien katastrophal gewesen, so Krömer.

Bei Leuten wie Petry denke er auch heute noch darüber nach, «was die getrieben hat, überhaupt zu kommen.»

Auch die Depression spielt beim Ende der Sendung mit hinein. Nach vier Wochen Klinik konnte der Komiker die Rolle seiner TV-Persönlichkeit nicht mehr spielen, berichtet er: «Mit der Therapie wurde das Korsett, entweder ein Arschloch oder ein netter Typ sein zu müssen, für mich zu eng.»

Nächster Termin: Therapiestunde

In seinem neuen Bühnenprogramm zeige sich Krömer nun verletzlich. «Er spricht sogar von seinen Kindern, das war für mich vorher tabu. Das Programm ist zu 90 Prozent autobiografisch, jeder Gag hat einen echten Kern.»

Auch ihm seien eher Leute sympathisch, die sich öffnen und von Alkoholsucht und Depressionen erzählen. Da falle ihm die Kontaktaufnahme leichter, so Krömer. Und weist darauf hin: «Natürlich klickt man mit Leuten besser, die Schwächen haben. Ich zum Beispiel habe jetzt noch 45 Minuten, dann muss ich zur Therapie.»

Die Depressionen seien jetzt Teil seiner Persönlichkeit. «Es ist wie Pornofilme drehen, darauf wird man auch sein Leben lang angesprochen.»

Ähnliches Interesse scheint an Krömers Fingernägeln zu bestehen, die der Komiker aus Solidarität mit der LGBTQ+-Szene lackiert. Jeden Tag werde er darauf angesprochen. «Dann merke ich, dass wir noch ein bisschen was vor uns haben.»

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