Harry Potter

Kürzer, schneller, viel Magie: Harry Potter auf der Bühne

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Mehr als ein Jahr lief «Harry Potter und das verwunschene Kind» als zweiteiliges Fünf-Stunden-Stück – nun wurde es stark gekürzt. Die Änderungen haben dem Werk gut getan. Sitzfleisch braucht man dennoch.

Darsteller aus «Harry Potter und das verwunschene Kind» im Mehr!-Theater am Hamburger Grossmarkt. Das einst zweiteilige, je mehrstündige Stück kommt als kompakte einteilige Version zurück.
Darsteller aus «Harry Potter und das verwunschene Kind» im Mehr!-Theater am Hamburger Grossmarkt. Das einst zweiteilige, je mehrstündige Stück kommt als kompakte einteilige Version zurück. - Morris Mac Matzen/Harry Potter und das verwunschene Kind/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch die Luft wirbelnde Zauberer, fliegende Dementoren und menschenfressende Bücherregale - die Magie hat in Hamburg wieder Einzug gehalten.

Das Theaterstück «Harry Potter und das verwunschene Kind» ist zurück auf der Bühne. Die kompakte Version hat am Sonntagabend in Hamburg in Anwesenheit vieler Prominenter Premiere gefeiert.

Sie ist um fast zwei Stunden kürzer als das zweiteilige Stück, das im Dezember 2021 erstmals im Mehr!-Theater am Grossmarkt aufgeführt wurde. Übrig geblieben sind der Kern der Geschichte um den erwachsen gewordenen berühmten Zauberlehrling und seinen Sohn sowie ganz viel Zauberei – vor, hinter und über der Bühne. Was schon in der Langversion begeistert hat, wird nun noch komprimierter und rasant präsentiert.

Faszinierende Zaubershow

Mit beeindruckender Leichtigkeit zaubern die Schauspieler durch perfekt aufeinander abgestimmte Choreographie und eine ausgeklügelte Bühnentechnik nicht nur Dampf aus ihren Ohren, lassen Koffer in Zeitlupe durch die Luft fliegen und verwandeln sich innerhalb von Sekunden in einen anderen Menschen. Auch Telefonzellen verschlucken als Transportmittel ins Zaubereiministerium einfach so Magier.

Das Theaterstück ist quasi eine mehrstündige Zaubershow und immer fragt man sich begeistert, wie das Team diesen Trick bloss auf die Beine gestellt hat. Und noch bevor man die Lösung gefunden hat, steht auch schon der nächste magische Coup an.

Die Geschichte aus der Feder von J.K. Rowling, John Tiffany und Jack Thorne ist im Kern eine Vater-Sohn-Story. Harry Potter (Markus Schöttl) und sein Sohn Albus (Vincent Lang) sind sich nicht mehr ganz grün. Albus leidet unter dem Druck, der wegen seines berühmten Vaters auf ihm lastet. Harry ist enttäuscht, dass sich sein Sohn in der Zauberschule Hogwarts ausgerechnet mit Scorpius Malfoy (Hardy Punzel) angefreundet hat – dem Sohn seines Erzfeindes Draco Malfoy. Der Konflikt eskaliert, als Harry sich weigert, in die Vergangenheit zu reisen und seinen einstigen Mitschüler Cedric Diggory vor dem Tod durch Voldemort zu bewahren. Albus will deshalb selbst die Zeit zurückdrehen und Cedric retten. Und das geht mächtig schief.

«Was ist der Kern unserer Geschichte?»

Ursprünglich war die Geschichte des achten Buches aus der erfolgreichen «Harry Potter»-Reihe, das in Theatern auf mehreren Kontinenten aufgeführt wurde, innerhalb von fünf Stunden erzählt worden. In Hamburg hatten 350.000 Menschen diese Version in der Hansestadt gesehen.

Dann haben die Autoren den Corona-Lockdown genutzt und das Buch stark gekürzt, wie John Tiffany der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagt. «Wir haben versucht, uns der Frage zu nähern: «Was ist der Kern unserer Geschichte?» Wir haben hart daran gearbeitet, einen neuen Weg zu finden, unsere Geschichte zu erzählen und dabei ihr Herz, ihre Seele und ihren Zauber zu bewahren», so der Mit-Autor. Die neue Inszenierung sollte eine epische Geschichte und jede Menge Magie bieten, so der Theaterregisseur weiter. «Sie ist also rasant, dynamisch und sehr aufregend.»

Und so sind die Szenen in sich kürzer, gerade am Anfang hetzt die Geschichte so fast schon durch die ersten Hogwarts-Schuljahre. Und genauso schnell verwandelt sich auch die Bühne immer wieder von Szene zu Szene. Nur wenige Gegenstände, wirbelnde Umhänge sowie gut gesetztes Licht sind nötig, um sie zu einem Bahnsteig, zu einem Zug, zu einer Bibliothek, zu einem Büro und zu einem Schlafzimmer werden zu lassen. Die Szenen fliessen geschmeidig und flott ineinander über.

Ohrenstöpsel zu empfehlen

Während des gesamten Stückes sorgt auch die Tontechnik dafür, dass die Bewegungen auf der Bühne zu Zauberei und Magie werden. Hier und da sind dabei allerdings Ohrenstöpsel zu empfehlen – besonders dann, wenn das Böse droht und die Musik hart durch das Theater dröhnt.

Fans des «Harry Potter»-Universums werden auch an der kompakten Version ihre Freude haben. Sie dürfen sich unter anderem auf ein Wiedersehen mit der Maulenden Myrte, der fiesen Lehrerin Dolores Umbridge, Voldemort und Cedric Diggory freuen. Wer die Geschichten noch nicht gut kennt, wird dennoch in den mehr als drei Stunden bestens unterhalten.

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