Leinwandikone Claudia Cardinale wird 80 Jahre alt

Claudia Cardinale erblickte am 15. April vor 80 Jahren in Tunis das Licht der Welt. Als Tochter sizilianischer Auswanderer wurde sie zufällig an einem Schönheitswettbewerb entdeckt – die damals 19-Jährige war nicht etwa Teilnehmerin, sondern Zuschauerin. Prompt strahlte sie nicht mehr von den Zuschauerbänken, sondern von der Bühne.

Mit Schärpe und Ticket schickte man sie ans Filmfestival Venedig, wo sie kurzerhand allen die Show stahl. Wie die «NZZ» berichtet, war sie für Filmemacher das neue Objekt der Begierde – doch Cardinale kehrte sämtlichen Bewundern den Rücken und ging zurück in ihre Heimat.

Einer hat es dann doch geschafft. Filmproduzent Franco Cristaldo brachte die wilde Raubkatze 1958 nach Rom. Die Beiden waren bis zum Jahr 1975 auch privat liiert.

Am Anfang ihrer Karriere stand Cardinale aber vor grösseren Hürden. Die unerfahrene Schauspielerin musste nicht nur das Handwerk, sondern auch die italienische Sprache erlernen. Zuhause sprach sie Sizilianisch. Zudem eckte sie bei Filmproduzenten mit ihrer rauchigen Stimme an, weshalb sie oft synchronisiert wurde.

Bekannt wurde Cardinale in der Ballszene von Luchino Viscontis «Il gattopardo», wo sie in einem weissen Kleid das Tanzbein schwang. Gleichzeitig drehte sie mit Federico Fellini. Der hatte auch Gefallen an ihrer Stimme und liess vom Synchronisieren ihrer Stimme ab.

Cardinale setzte ihren Siegeszug sodann als Löwenküsserin in «Circus World», als betrunkene Prinzessin Dala in der Kriminalkomödie «The Pink Panther» und in Sergio Leones Italowestern «Spiel mir das Lied vom Tod» fort. Cardinale galt als Konkurrenz für die Leinwand-Grössen Marilyn Monroe und Brigitte Bardot.