Macht Matthias Schweighöfer Schluss mit den Komödien?

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Deutschland,

Matthias Schweighöfer kurbelt seine internationale Karriere weiter an. Aktuell ist er in dem Film «Die Schwimmerinnen» auf Netflix zu sehen. Kehrt der Schauspieler den deutschen Komödien damit endgültig den Rücken?

Matthias Schweighöfer als Schwimm-Coach Sven im Film «Die Schwimmerinnen».
Matthias Schweighöfer als Schwimm-Coach Sven im Film «Die Schwimmerinnen». - © 2022 Netflix, Inc.

Seine letzte deutsche Komödie liegt bereits eine Weile zurück, aktuell konzentriert sich Matthias Schweighöfer (41) auf seine internationale Karriere. Auf Netflix ist er derzeit im Film «Die Schwimmerinnen» zu sehen. Basierend auf einer wahren Geschichte zeigt das Sportdrama die Flucht von Yusra (24) und Sarah Mardini aus ihrem Heimatland Syrien. Mit ihrem Schwimmtalent retten die beiden Menschen, die mit ihnen auf einem Boot geflohen sind – und schaffen es am Ende bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio.

Schweighöfer übernimmt die Rolle von Schwimm-Coach Sven, der den beiden unterstützend zur Seite steht. «Es ist eine unglaubliche Geschichte», schwärmt Schweighöfer im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news und spricht auch über seine weitere Schauspielzukunft. «Ich würde gerne noch ein paar Filme mit meiner Frau Ruby O. Fee drehen», verrät er weiter. Auch eine weitere Komödie könnte er sich vorstellen. «Aktuell habe ich allerdings noch kein gutes Komödien-Buch gefunden.»

«Die Schwimmerinnen» basiert auf einer wahren Geschichte. Wie sah das erste Aufeinandertreffen zwischen Ihnen und den Mardini-Schwestern, Yusra und Sarah, aus?

Matthias Schweighöfer: Ich habe 2016 einen Bambi für meinen Film «Schlussmacher» bekommen. Die Schwestern wurden damals mit dem Bambi für «Stille Helden» ausgezeichnet. In dem Jahr habe ich die Geschichte das erste Mal gehört und war zutiefst beeindruckt. Fünf Jahre später hat mich mein amerikanischer Agent angerufen und mir erzählt, dass zu deren Geschichte ein Film gemacht wird. Ich wusste sofort, dass ich dabei sein möchte.

Kamen Sie während der Bambi-Verleihung schon auf den Gedanken, dass es eine tolle Geschichte für einen Film wäre?

Schweighöfer: Ja, klar. Es ist schon eine unglaubliche Geschichte, weil es wirklich echtes Leben und total berührend ist. Die beiden sind Heldinnen und haben Menschenleben gerettet. Ich dachte damals: «Und ich habe einen lustigen Film über einen Trennungsagenten gemacht.» (lacht)

Was haben Sie von den beiden gelernt?

Schweighöfer: Yusra und ich waren gerade in New York beim UN-Sicherheitsrat. Dort habe ich gemerkt, dass sie eine echte Powerfrau ist. Durch Sport kann man ein unglaubliches Mindset kreieren. Es ist sehr berührend zu sehen, wie viel Kraft die Mardini-Schwestern haben.

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet? Waren Sie froh, dass Sie sich nicht auch sportlich auf diesen Film vorbereiten mussten, so wie Ihre Kolleginnen es sicherlich mussten?

Schweighöfer: Im Gegenteil, ich liebe es, mich auch sportlich auf Filme vorzubereiten. Es war schade, dass ich nur im Trainingsanzug dastand. Andererseits sind meine eigenen Schwimm-Kenntnisse eher schlecht.

Vor den Dreharbeiten habe ich mich mit dem echten Coach Sven Spannekrebs getroffen. Er hat mich durch die Anlage von «Wasserfreunde Spandau 04» geführt. Es war interessant zu erfahren, warum er sich der Mädchen so angenommen hat, und wie es generell ist, junge Menschen zu fördern und für das Leben vorzubereiten. Der Coach, den ich gespielt habe, hat mich gecoacht.

Yusra Mardini hat an einem Tag ihr eigenes Double gespielt. Haben Sie das mitbekommen? Wie war das für Sie?

Schweighöfer: Wir haben eine Szene in Berlin gedreht. Yusra war in allen Schwimmszenen zu sehen und das war sehr lustig, weil sie Yusra eins hiess und die Schauspielerin Yusra zwei. Das war für sie natürlich komisch.

Wie schwer ist es für Sie, echte Geschichten nachzuspielen? Nehmen Sie in der Drehzeit emotionalen Ballast mit nach Hause?

Schweighöfer: Es war wichtig, dass wir den Film erzählen und den Film machen konnten. Ich versuche aber immer, mich nicht zu sehr hineinzusteigern, wenn ich nach Hause gehe. Ein bisschen Abstand gehört schon auch dazu, sonst ist man nur noch subjektiv.

Sie sind die gute Seele im Film. Das ist eine Rolle, die Sie zwar nicht immer, aber oft übernehmen. Die meisten Schauspieler wollen möglichst wandelbar bleiben. Wie geht es Ihnen damit, hat es Sie an einem Punkt in Ihrer Karriere genervt, immer den Netten zu spielen?

Schweighöfer: Natürlich machen böse Rollen auch Spass. Generell ist es aber leichter, das Publikum zum Weinen zu bringen, als einen guten Rhythmus in einer Komödie zu choreografieren, sodass man 1.000 Menschen in einem Saal zum Lachen bringt. Genau das hat mir aber immer Spass gemacht, weil ich Filme für ein Publikum machen wollte. Das war eine bewusste Entscheidung und hat mich immer begeistert.

Dürfen sich Ihre Fans bald wieder auf deutsche Komödien mit Ihnen freuen?

Schweighöfer: Ich liebe Komödien. Und wenn ich irgendwann wieder ein gutes Drehbuch sehe, das so lustig ist, dass ich es unbedingt machen will, dann werde ich das auch machen. Aktuell habe ich allerdings noch kein gutes Komödien-Buch gefunden.

Sie sind immer öfter in internationalen Produktionen zu sehen. Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft gesteckt?

Schweighöfer: Gesund bleiben. Verantwortungsbewusst leben und achtsam sein.

Mit welchen Kollegen würden Sie noch gerne arbeiten?

Schweighöfer: Mit sehr vielen. Ich würde gerne noch ein paar Filme mit meiner Frau Ruby O. Fee drehen. Das macht mir Spass. Ausserdem würde ich gerne mal mit Jennifer Lawrence, Al Pacino oder Steven Spielberg zusammenarbeiten.

Könnten Sie sich vorstellen, ganz in die USA zu ziehen?

Schweighöfer: Wir haben ein Haus in Los Angeles. Zum Glück dürfen wir hin und her reisen und Energien aus Europa und Amerika erleben. Die Amerikaner geben der grossen Idee immer als Erstes eine Chance. Dieses Pendeln macht total Spass und erweitert den Horizont.

Sie sind bei Talk-Stars wie Jimmy Fallon eingeladen und auch er scheint ein grosser Fan von Ihnen zu sein. Was hält Sie am Boden?

Schweighöfer: Ich habe zwei Kinder zu Hause, die sagen, dass ich uncool bin. Jimmy Fallon war auf meiner Bucket List. Er ist Vater zweier Kinder und ein sehr bodenständiger Mensch. Abgehoben zu sein, ist etwas total Ungesundes. Das hat nichts mit Achtsamkeit zu tun. Wir werden alle in der derselben Erde begraben, da gibt es keinen Unterschied.

Pausieren Sie in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester oder arbeiten Sie durch?

Schweighöfer: Zwischen den Jahren arbeite ich durch. Ich liebe es, zu arbeiten. Meine Arbeit ist oftmals sich hinzusetzen, zu lesen und Ideen zu haben. Das ist zwischen den Jahren cool.

Welches Projekt steht bei Ihnen als Nächstes an?

Schweighöfer: Als Nächstes kommt «Oppenheimer» von Christopher Nolan, danach «Heart of Stone» mit Gal Gadot und dann «Milli Vanilli».

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