Matthias Reim: Wir leben in einer komischen Welt
Matthias Reim ist ein eifriger Zeitungsleser. Viel Spass aber hat der Sänger dabei momentan nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Sänger Matthias Reim («Verdammt ich lieb Dich») ist vom derzeitigen Zustand der Politik ernüchtert.
«Ich sitze jeden Morgen bei meinem Cappuccino und lese Zeitung. Dafür nehme ich mir immer eine Stunde. Doch immer häufiger kann ich nur noch den Kopf schütteln», sagte der 61 Jahre alte Künstler im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. «Wir leben im Moment in einer ganz schwierigen, komischen Welt, wo Erzpopulisten an der Macht sind.»
Deshalb könne er Menschen nur raten, sich politisch zu bilden und diesen Leuten nicht auf den Leim zu gehen. «Ich sage ja auch immer zu meinem Kindern: Schaut lieber mal in die Zeitung oder in die Fernsehnachrichten, statt Youtube zu glotzen.»
Allerdings sieht Reim auch hoffnungsvolle Zeichen. «Ich sehe positiv, dass Jugendliche sich wenigstens in der Schule mit etwas beschäftigen, was nichts mit einem Bildschirm zu tun hat. Dass sie überlegen, was sie machen können, und dadurch ein politisches Bewusstsein entwickeln.» Reim verwies auf die Protestbewegung Fridays For Future: «Ich finde diese Jugendbewegung super. Ob sie tatsächlich was ändert, weiss ich nicht.»
Nach Ansicht von Reim haben viele Bürger auch angesichts fragwürdiger EU-Politik resigniert. Dabei sei Europa mit «das Schönste, was es auf der Welt gibt. Wir haben hier alles: Landschaften, Menschen, Kultur. Alles ist gewachsen. Und das Wichtigste: Wir haben überwiegend Frieden.»