Mit Chanel auf die Dächer von Paris

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Frankreich,

Graue Dächer aus Zink so weit das Auge reicht: Chanel präsentiert seine Show bei der Fashion Week an einem ungewöhnlichen Ort. Es ist eine Präsentation ganz ohne Karl Lagerfeld. Doch auch rund sieben Monate nach seinem Tod ist der Modeschöpfer noch in aller Munde.

Bei Chanel ging es auf die Dächer von Paris. Foto: Francois Mori/AP/dpa
Bei Chanel ging es auf die Dächer von Paris. Foto: Francois Mori/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Am letzten Tag der Fashion Week in Paris lässt Chanel seine Models über die Dächer von Frankreichs Hauptstadt laufen.

Die Zuschauer der Show erwartete am Dienstag ein überraschend nüchternes Bild.

Unter der Kuppel des Grand Palais schauten sie auf die für Paris typischen grauen Dächer aus Zink. Es fehlte das Spektakuläre. Es war, als wollte sich Chanel nach dem Tod von Karl Lagerfeld am 19. Februar besinnen und auf seine Ursprünge berufen. Denn die liegen ohne Zweifel in Paris.

Über die Dächer spazierte eine klassische Pariserin wie sie im Buche steht: Sie trägt kleine schwarze Hüte, maritime Streifen und knöchelfreie Hosen. Lagerfelds Nachfolgerin Virginie Viard verjüngte den Chanel-Look, indem sie die typischen Tweed-Kostüme in knappe Kombishorts verwandelte und insgesamt auf kurze Rocklängen setzte.

Auch rund sieben Monate nach seinem Tod, ist der Schatten von Lagerfeld allgegenwärtig. Neben der Fotoausstellung «Lagerfeld. The Chanel Shows» gab es eine erneute Ehrenveranstaltung des am 19. Februar verstorbenen Modeschöpfers. «A Tribute To Karl Lagerfeld: The White Shirt Project» ist eine Sammlung sieben weisser Hemden, designt von Persönlichkeiten wie der Stilikone Carine Roitfeld, Schauspielerin Diane Kruger oder dem Künstler Takashi Murakami. Der Erlös geht an ein medizinisches Forschungsprojekt, das Lagerfeld unterstützt hat.

Aber das Modekarussell dreht sich natürlich auch ohne den «Kaiser» weiter. Zum Beispiel erleben die 70er-Jahre dank Hedi Slimane gerade ihr grosses Revival. Der Kreativdirektor von Celine zeigte einen bourgeoisen Look aus Schluppenblusen, Hippie-Westen, ausgestellten Hosen und femininen Faltenröcken.

Auffallend war diese Saison ausserdem das neue Umweltbewusstsein vieler Modehäuser. Courrèges verwendet seit einem Jahr in seinen Kollektionen kein Plastik mehr und überraschte mit neuen, nachhaltigen Materialien aus Algen oder Fischhaut. Die coolen Denim-Looks von Givenchy waren aus upgecycelten Stoffen geschneidert und Stella McCartney zeigte ihre bislang umweltfreundlichste, zu 70 Prozent nachhaltig produzierte Kollektion. Sogar Saint Laurent gab bekannt, dass für seine aufwendige Lightshow am Trocadero Bio-Treibstoff und erneuerbare Energien verwendet wurden. Die Botschaft ist deutlich: In Zeiten des Klimawandels ist Umweltbewusstsein auch für grosse Luxusmarken zu einem wichtigen Verkaufsargument geworden.

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