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Promi-Geburtstag vom 5. Juni 2020: Dave

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Deutschland,

Er war noch ein Teenager, als die Musikwelt erstmalig auf ihn aufmerksam wurde. Nach einer Reihe von Singles und EPs gelang dem britischen Rapper Dave mit seinem Debütalbum schliesslich der ganz grosse Wurf.

Dave ist mit einem Brit Award für das beste britische Album ausgezeichnet worden. Heute wird er 22 Jahre alt. Foto: Ian West/PA Wire/dpa
Dave ist mit einem Brit Award für das beste britische Album ausgezeichnet worden. Heute wird er 22 Jahre alt. Foto: Ian West/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nur der britischen Indie-Band Arctic Monkeys gelang das gleiche Kunststück: Für sein Debüt «Psychodrama» (2019) ist der Rapper Dave sowohl mit dem Mercury Prize als auch mit dem Brit Award für das beste Album des Jahres ausgezeichnet worden.

David Orobosa Omoregie, wie Dave mit vollem Namen heisst, hat sich mit zahlreichen Singles und EPs nach oben gearbeitet. Seine Karriere begann mit einem Auftritt bei dem YouTube-Kanal «Bl@ckbox». «Erst 16. Er wird wie verrückt durch die Decke gehen, stellt ihn euch in fünf Jahren vor», schrieb damals schon prophetisch eine begeisterte Userin. Heute wird der Rapper 22 Jahre alt.

Beschleunigt hat seinen Aufstieg Hip-Hop-Superstar Drake, der beim Absurfen von YouTube bei Dave hängenblieb und schliesslich dessen Song «Wanna Know» remixte. Inzwischen standen die beiden auch schon gemeinsam auf einer Bühne.

Dave ist in Streatham, im Süden Londons, aufgewachsen und begann mit 11 Jahren Texte zu schreiben, nachdem er seinem grossen Bruder Christopher beim Rappen zugesehen hatte. Dieser sitzt seit einiger Zeit im Gefängnis, verurteilt zu lebenslanger Haft, weil er in eine tödliche Messerstecherei verwickelt war

Dennoch ist Christopher noch immer das grosse Vorbild von Dave, der ihm sein 2019 erschienenes Debütalbum gewidmet hat. Der Titel «Psychodrama» geht auf die Therapie zurück, die sein Bruder im Gefängnis erhält, bei der Ereignisse aus der Vergangenheit szenisch verarbeitet werden.

Wie eine Therapie hat auch Dave sein Album angelegt, in das er sein ganzes Sein gesteckt hat und sich alles von der Seele redet. Da geht es um Rassismus, toxische Männlichkeit oder auch den Mythos des Ruhms.

Dabei ist Dave musikalisch breit aufgestellt, arbeitet sich nicht nur an den Beats und Rhymes ab, sondern lässt viele Einflüsse seiner Favoriten einfliessen. Er mag Lana Del Rey ebenso wie Pink Floyd. Ein grosser Fan ist der leidenschaftliche Klavierspieler aber auch von Filmmusik. Hans Zimmer ist einer seiner grossen Helden.

«Ich habe mir immer verschiedene Musikstile angehört, um sicherzugehen, dass ich ausgeglichen bin», sagte er der BBC. «Ich habe das Gefühl, wenn du nur deine Art von Musik hörst, kannst du nie aus ihr herauskommen.»

Und er ist ein Rapper, der klar seine Meinung sagt: Mit seinem politischen Song «Black» sorgte er bei den Brit Awards für Aufsehen, in dem er den britischen Premierminister Boris Johnson attackierte. «Die Wahrheit ist, unser Premierminister ist ein echter Rassist», rappte er.

Er erinnerte auch an die Opfer der Grenfell-Katastrophe, eines tödlichen Hochhausbrandes im London, kritisierte die Verhältnisse in britischen Gefängnissen ebenso wie die Berichterstattung der Boulevardpresse über Herzogin Meghan. «Ich habe gesagt, was ich sagen musste und ich bin glücklich», sagte Dave später der BBC.

© dpa-infocom, dpa:200601-99-264397/5

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