Promi-Geburtstag vom 5. Mai 2019: Richard E. Grant
Seit mehr als 30 Jahren ist Richard E. Grant im Geschäft. Den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erlebte der Schauspieler in diesem Jahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei manch einem Oscar-Nominierten mögen vor der Preisverleihung in gespannter Erwartung die Nerven blank liegen, nicht so bei Richard E. Grant, der in diesem Jahr für seine Nebenrolle in «Can You Ever Forgive Me?» nominiert war.
In der Biografie der Schriftstellerin Lee Israel, die Briefe von verstorbenen Prominenten fälschte, spielte Grant an der Seite von Melissa McCarthy, die ebenfalls zu den Nominierten gehörte.
Schon Wochen vor dem grossen Event sah man den Schauspieler, der heute 62 Jahre alt wird, nur noch mit einem breiten Grinsen durch die Gegend laufen und lauter Selfies machen, die er in schöner Regelmässigkeit auf seinem Instagram-Account veröffentlichte.
Amy Adams, Glenn Close, Mahershala Ali, Shirley MacLaine, Bradley Cooper oder Lady Gaga - eine unglaubliche Chronik der Stars und immer mittendrin ein ewig strahlender Richard E. Grant, der ganz offensichtlich einen riesigen Spass hatte.
«Diese Erfahrung übertrifft alle meine Vorstellungen», sagte der Schauspieler damals dem «Guardian». Den Oscar bekam er zwar nicht, aber einen grossen Schatz an Erinnerungen hat er mit Sicherheit gewonnen.
Geboren wurde Richard E. Grant in Swasiland, das damals noch britisches Protektorat war. Als Kind wollte er eigentlich Astronaut werden, aber da seine Mathe-Noten eher bescheiden waren, erschien ihm die Schauspielerei eine perfekte Alternative zu sein.
Seinen ersten Traum hat er aber deshalb noch nicht begraben: «Ich würde gerne vor meinem Tod zum Mond fliegen», sagte Grant dem «Independent».
Da man in Swasiland keine Chance auf eine Schauspielkarriere hat, ging Richard E. Grant zunächst zur Ausbildung nach Kapstadt, kam 1982 schliesslich nach England und gab 1987 sein Schauspieldebüt in Bruce Robinsons Kult-Komödie «Withnail & I», in dem es um zwei erfolglose Schauspieler geht, um Jugend, Ehrgeiz und gescheiterte Hoffnungen. Für diese Rolle ist er Daniel Day-Lewis auf ewig dankbar, denn der grosse irisch-britische Schauspieler, der die erste Wahl war, hatte damals verzichtet.
Und schon bald sollte Richard E. Grant auch in Hollywood Fuss fassen: Er drehte mit Steve Martin «L.A. Story» (1991), glänzte an der Seite von Bruce Willis in «Hudson Hawk - Der Meisterdieb» (1991) und wurde von Meister-Regisseuren wie Martin Scorsese («Zeit der Unschuld») oder Robert Altman («Gosford Park») engagiert.
Meist waren es zwar «nur» Nebenrollen, aber mit seiner «Britishness» sorgt er in jedem Film für nachhaltige Momente. Auch in den Serien «Downton Abbey» oder «Game of Thrones» gab er Gastspiele. Nachhaltig in Erinnerung blieb auch die romantische Dramödie «Jack & Sarah», in der er als jung verwitweter Vater nach und nach einen Weg aus der Verzweiflung findet. Und ein Höhepunkt steht noch aus: Im Dezember kommt «Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers» in die Kinos.
Inzwischen hat sich der Schauspieler auch als Geschäftsmann einen wohl duftenden Namen gemacht: Vor wenigen Jahren hat Richard E. Grant, der eigentlich Richard Grant Esterhuysen heisst, seine Parfüm-Marke «Jack» lanciert, die gleich Preise einheimste und bereits im zweiten Jahr profitabel wurde.
Seine Leidenschaft für edle Düfte reicht in seine Kindheit zurück. Als er noch ein kleiner Junge war, wollte er einem Mädchen ein Parfüm schenken. Da sein Geld nicht reichte, versuchte sich der Knabe kurzerhand selbst als Parfümeur. Er schmiss Gardenien und Rosenblätter zusammen, kochte alles mit Zuckerwasser auf und vergrub das Ergebnis in Marmeladengläsern.» «Zwei Wochen später entpuppten sie sich als Stinkbomben», sagte er der Website «High50.com». Inzwischen ist er viel besser geworden. Vor allem seine Tochter Olivia kümmert sich um das Geschäft.
Verheiratet ist Richard E. Grant seit mehr als 30 Jahren mit Joan Washington, die sein Voice-Coach war. «Wir haben 1983 eine Gespräch gestartet und haben seitdem nicht aufgehört, miteinander zu reden», erklärte der Schauspieler dem «Telegraph» das Geheimnis seiner Ehe.