Beim Besuch im Hochwassergebiet Valencia wurde Spaniens Königspaar mit Schlamm beworfen. Rechtsextreme sollen hinter der Attacke stecken.
Letizia Felipe
Letizia von Spanien und ihr Gatte Felipe besuchten am Sonntag das Hochwassergebiet. Die Royals wurden mit Schlamm beworfen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das spanische Königspaar Felipe und Letizia besuchte das Hochwassergebiet Valencia.
  • Viele Bürger brachten ihre Verzweiflung zum Ausdruck – und bewarfen die Royals mit Schlamm
  • Doch nun kommt ans Licht: Hinter der Attacke sollen Rechtsextreme stecken.
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Seit einigen Tagen kämpft die spanische Stadt Valencia und die angrenzende Region mit starkem Hochwasser. 272 Menschen sind bisher in den Fluten gestorben – der Ausnahmezustand hält weiter an.

Am Sonntag machte sich Spaniens König Felipe (56) mit seiner Frau Letizia (52) höchstpersönlich ein Bild von der aktuellen Lage. Doch von einem freundlichen Empfang konnte nicht die Rede sein.

Stattdessen äusserten zahlreiche Bürger ihren Unmut zum aktuellen Wetterchaos. Sie waren wütend und verzweifelt – und das Königspaar sollte davor nicht verschont bleiben. Videoaufnahmen zeigen, wie Felipe und Letizia mit Schlamm beworfen werden.

Rechtsextreme sollen zu Protest aufgerufen haben

Im Hintergrund schallen Wortfetzen wie «Mörder» oder «Haut ab, haut ab». Sogar Glasflaschen und Steine fliegen durch die Luft. Dabei traf es einen ihrer Bodyguards.

Aufnahmen auf X (ehemals Twitter) zeigen, wie Blut seine Schläfe hinunterläuft. Offenbar wurde er von einem Gegenstand am Kopf getroffen.

spanien
Der Bodyguard von Königin Letizia blutet. - X

Bislang wurde vermutet, dass frustrierte Anwohner hinter der Schlamm-Attacke auf die spanischen Royals stecken. Doch nun stehen offenbar rechtsextreme Gruppen unter Verdacht.

König Felipe
Für König Felipe war der Besuch im Katastrophengebiet Valencia kein angenehmer, denn er kämpfte mit Schlamm-Attacken.
König Felipe
Dennoch versucht er, einzelnen Bürgern Trost zu spenden.
Königin Letizia
Auch Ehefrau, Königin Letizia bleibt von den Angriffen nicht verschont.
Königin Letizia
Sie zeigt sich erschüttert über die Reaktion der Bürger auf ihren Besuch.

Medienberichten zufolge wurde in rechtsextremen Chats dazu aufgerufen, Pedro Sánchez «einen Empfang» zu bereiten. Der Regierungspräsident besuchte am Sonntag nebst Felipe und Letizia ebenfalls das Katastrophengebiet.

Laut Innenminister Fernando Grande-Marlaska trugen einige Menschen, die das Königspaar mit Schlamm und Steinen bewarfen, T-Shirts mit ultrarechten Symbolen.

König Felipe verliert kurz die Fassung

König Felipe suchte bei dem Besuch mit den einzelnen aufgebrachten Bürgern das Gespräch. Doch ein Valencianer verlor dabei komplett die Fassung. «Dir fehlt es an nichts ... und die Menschen hier sterben!», so der Vorwurf gegen den Blaublüter.

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Bei diesem Geschrei des Bürgers wurde auch der König lauter. «Wenn du willst, komme ich nicht und bleibe in Madrid», machte er deutlich. Das zeigt ein Video auf der Plattform X.

König Felipe droht mit einer Rückkehr nach Madrid. - X

Kurz vor dem Besuch hatte das Königshaus auf Instagram eine Danksagung «für die Kondolenz, Trost, Unterstützung und Solidarität» gepostet, die das spanische Volk nach den verheerenden Folgen des Unwetters erhalten habe.

Bei vielen Spaniern sorgte dies bereits für mächtig Ärger. So hiess es: «Wo ist unser König? Ihr Volk weiss nicht, ob Sie es merken, es kann nicht mehr. Wenn es mein Volk wäre, würde ich dort helfen.»

Oder auch: «Dankbarkeit zeigt sich mit Taten und Handeln, nicht mit dem Hochladen eines Instagram-Posts.»

Königshaus sagt weitere Besuche ab

Auch an Pedro Sánchez und Regionalpräsident Carlos Mazón, die mitgereist waren, wurde Kritik laut. Man habe die Bevölkerung nicht rechtzeitig vor dem Wetterchaos gewarnt.

Das Sicherheitspersonal versuchte, die beiden schnellstmöglich aus der misslichen Lage zu befreien – zunächst jedoch ohne Erfolg. Die Polizei musste eingreifen und setzte berittene Beamte ein, um die Menge zurückzuhalten.

König Felipe Königin Letizia
Polizeibeamte konnten mit Pferden sie Situation beruhigen. - keystone

Nachdem das Königspaar die Stadt verlassen hatte, sind nun alle weiteren Besuche in den betroffenen Gebieten vom Tisch. Wohl aus Angst vor einem Wiederholungsfall. Diese sollen laut dem Königshaus auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

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