Stasi bespitzelte Winnetou
Er spielte elf Jahre lang den Apachen-Häuptling Winnetou. Jetzt kommt raus: Schauspieler Pierre Brice († 86) wurde von der Stasi ausspioniert.
Das Wichtigste in Kürze
- Schauspieler Pierre Brice († 86) wurde von der Stasi ausspioniert.
- Brice spielte in elf Filmen den Apachen-Häuptling Winnetou.
- Die Stasi dokumentierte jeden Schritt, den Brice 1988 im berühmten Karl-May-Museum in Sachsen (D) machte.
Am 21. Juli 1988 besuchte der Franzose das berühmte Karl-May-Museum in Sachsen (D) - und wurde auf Schritt und Tritt ausgehorcht. Das berichtet nun die Zeitschrift
«Karl May & Co.»
und veröffentlicht dazugehörige Akten.
Der Staatssicherheitsdienst der DDR hat den Aufenthalt des Stars aus
«Der Schatz im Silbersee»
demnach bis ins kleinste Detaill dokumentiert: Mit wem er sprach, welche Fragen er stellte, sogar, was er anfasste.
Um Informationen über Winnetou zu erlangen, scheute man keinen Aufwand.
Die Stasi richtete in der
«Villa Shatterhand»
eine konspirative Wohnung ein. Dort überwachte Museums-Mitarbeiter und SED-Parteisekretär Falk Klinnert (62) den Star.
Gegenüber
«Bild»
erklärt Ex-Museums-Direktor René Wagner:
«Aus heutiger Sicht waren die hektischen Aktivitäten der DDR-Staatssicherheit einfach lächerlich.»