Thomas Anders: Scharfe Kritik an Corona-Leugnern
Der Sänger offenbart, dass er beim Gedanken an Pandemie-Leugner «aggressiv» werde und sich «als Deutscher persönlich beleidigt» fühle.
Thomas Anders knöpft sich Corona-Skeptiker vor. Der ehemalige Modern Talking-Star hat kein Verständnis für Verschwörungstheoretiker wie Attila Hildmann, die die Gesundheitskrise nicht anerkennen wollen. „Wir Künstler stehen im Fokus und das, was wir sagen, wird beäugt. Ich kann Corona-Leugner nicht verstehen – da werde ich aggressiv. Da fühle ich mich auch als Deutscher persönlich beleidigt“, enthüllt der Sänger im Gespräch mit ‚t-online.de‘. „Wenn jemand, der sein Leben lang hier gelebt hat, seine Karriere hier gemacht hat und von den Menschen hier getragen wurde, dieses Land plötzlich als ein Verschwörungsland betitelt, was soll das? Wenn euch Deutschland nicht passt, weil ihr findet, eure Freiheit sei eingeschränkt, dann geht.“
Dabei könne er durchaus sehen, dass „nicht alles richtig“ hierzulande laufe. „Aber es läuft sehr vieles richtig“, betont der Künstler. Kritisch betrachtet er allerdings den „trägen Bürokratieapparat“, der Deutschland fest im Griff habe. „Ich stehe an der Klippe und bin kurz vorm Abrutschen, doch der, der meine Hand greifen könnte, um zu helfen, denkt erstmal darüber nach, was rechtlich passieren könnte, wenn er mich loslässt – das ist doch krank“, ärgert er sich über die Unentschlossenheit der Bundesregierung.
Der Musikproduzent selbst wünscht sich einen „knallharten Lockdown“, um eine erneute Corona-Welle zu verhindern. „Ich verstehe nicht, warum man jetzt nicht an Ostern schon alles dicht gemacht hat. Ich habe lieber zwei Wochen knallhart Schicht im Schacht, als mich weiter zu quälen“, sagt er.
Dass die Impfungen hierzulande nur schleppend anlaufen, führt er ebenfalls auf die unnötige Bürokratie zurück. „Sowas wie in den USA, sich die Spritze im Drive-in zu holen, ist in Deutschland undenkbar. Dafür gibt es hier zu viele Formulare“, kritisiert der 58-Jährige.