Tödliche Familiengeheimnisse - «Ein starkes Team»

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Deutschland,

Ein Unternehmer lädt seine Familie ein, um sein Testament zu besprechen. Doch der Tod ist schneller. Florian Martens ist als TV-Kommissar diesmal gehandicapt. Denn er hatte im echten Leben einen Unfall.

Die Kommissare Otto (Florian Martens, m.) und Linett (Stefanie Stappenbeck, r.), haben Fragen an Erika (Leslie Malton). Foto: Katrin Knoke/ZDF/dpa
Die Kommissare Otto (Florian Martens, m.) und Linett (Stefanie Stappenbeck, r.), haben Fragen an Erika (Leslie Malton). Foto: Katrin Knoke/ZDF/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Da kommt er auf Krücken angehumpelt, der Kommissar Otto Garber.

Und stellt sich zu seinen Kollegen - im Wettbüro für Pferderennen. Ein Betriebsausflug der besonderen Art. «Tja, Otto, Pferdewetten und Pferde reiten ist nicht das Gleiche, oder?», spielt sein Kollege Sebastian Klöckner spitzzüngig auf sein Handicap an.

«Ich bin nicht geritten, sondern sass im Sulky und ich will dich mal sehen, wenn dir so ein Traber eine verpasst, wenn du keine 50 Zentimeter dahinter sitzt», mault Otto zurück.

Was in der neuen Folge des ZDF-Krimis «Ein starkes Team» («Sterben auf Probe», Samstag, 20.15 Uhr) so gekonnt gespielt aussieht, ist echt. Denn Schauspieler Florian Martens musste sich als Otto Garber tatsächlich mit Bänderriss tapfer durch die Dreharbeiten hinken. Es war im wahren Leben zwar kein Pferd, sondern eine Wurzel, auf die der 62-Jährige vor Drehbeginn unglücklich getreten war, aber für sechs Wochen an Krücken hat das Malheur gereicht. Gedreht wurde trotzdem.

Dass Martens mit Krücken drehen musste, war für ihn kein Problem. «Ich konnte mehr sitzen, was für mich okay war, da ich ein recht bequemer Mensch bin», so der Schauspieler in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Ich habe sogar eine Verfolgungsjagd gedreht - obwohl ich gar nicht laufen konnte. Ohne aus dem Auto auszusteigen. Ich kann auch im Sitzen spielen. Ich muss nicht immer Action haben.»

Action gibt es aber trotzdem reichlich in dieser Folge, denn es gilt gleich zwei Morde aufzuklären. Otto Garber und Linett Wachow (Stefanie Stappenbeck) stossen dabei auf viele Geheimnisse innerhalb der Familie Paulsen. Schnell wird klar, dass der Mörder im engsten Kreis zu suchen ist, denn das gängige Motiv Habgier ist bei jedem der Kinder zu finden. Sohn Jens (Jan Krauter) wurde bei der Vergabe des Familienunternehmens übergangen und stattdessen Tochter Sabine (Lisa Marie Janke) bedacht - die Tochter von Ehefrau Erika (Leslie Malton) aus erster Ehe. Und Lukas (Theo Trebs), das Nesthäkchen, hat mit seiner Drogensucht und mit Schulden beim Dealer zu kämpfen.

Was macht man später mit seinem Ersparten? Wer soll erben? Angeregt durch den Fall der Familie Paulsen machen sich die Berliner Kommissare bei Bier und Schnaps Gedanken darüber. Privat tangiert das Thema Martens nicht. «Bei mir gibt es nichts zu klären. Wenn ich irgendwann das Besteck abgebe, dann erben meine Kinder - fertig.»

Das ist bei den vornehmen Unternehmern schon sehr viel verzwickter. Dann wird auch noch ein junger Mann tot in der Nähe der Familienvilla gefunden, der sich als unehelicher Sohn des Patriarchen herausstellt. Aber auch Witwe Erika hatte einen ausserehelichen Ausrutscher mit Folgen, der aber fast 40 Jahre zurückliegt. Und als ein Obdachloser auftritt, der sich als Ex-Geschäftspartner von Bernhard Paulsen (Peter Meinhardt) entpuppt, muss man kein Kommissar sein, um zu verstehen, was Erika, Bernhard, Sohn Jens und diesen Mann verbindet.

Das ist ganz schön viel Plot, der da in eineinhalb Stunden Hauptstadt-Krimi abzuarbeiten ist. Nicht nur für die Kommissare - auch für den Zuschauer. Aber es ist die wunderbare Leslie Malton als stoisch-unterkühlte Witwe, die Ruhe in den Film bringt - bei diesem wilden Ritt durch Geheimnisse und Verstrickungen.

Das Motiv Pferderennen ist übrigens kein Zufall. Florian Martens ist auch im wahren Leben leidenschaftlicher Fan. «Seit fast 50 Jahren ist die Galopprennbahn mein zweites Zuhause - und auch die Trabrennbahn. Ich wette, seit ich Schüler bin», so der 62-Jährige. «Das ist keine Sucht, sondern einfach nur Spass», sagt der Schauspieler. «Der Nervenkitzel ist da, wenn man Wetten platziert und dann noch gewinnt, dann ist alles rund.» Nicht so rund läuft es für den Menschen, der am Schluss überführt und von der Polizei abgeführt wird. «Ich musste meine Familie schützen», so die Erklärung. Es ist eben nicht immer die Habgier, die Menschen morden lässt - oder ins Wettbüro führt.

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