Trump fasziniert von Putin: Merkel enthüllt Erinnerungen
Angela Merkels Autobiografie gibt Einblicke in ihre Begegnungen mit Weltpolitikern. Die ehemalige Bundeskanzlerin beschreibt Trump als von Putin fasziniert.
Angela Merkel veröffentlicht am kommenden Dienstag ihre Memoiren «Freiheit: Erinnerungen 1954–2021». Das 726 Seiten starke Werk bietet Einblicke in ihre 16-jährige Amtszeit als deutsche Bundeskanzlerin.
Über Wladimir Putin schreibt Merkel, er sei «jemand, der immer auf der Hut war (...)». Sie erinnert an eine Episode, bei der Putin sie mit einem Labrador empfing, obwohl er von ihrer Hundeangst wusste.
Bezüglich der Nato-Mitgliedschaft von Georgien und der Ukraine rechtfertigt Merkel ihre Entscheidung gegen einen Kandidatenstatus. Sie argumentiert laut «Standard», dies hätte keinen Schutz vor «Putins Aggression» geboten.
Trumps Faszination für Putin
Merkel beschreibt Donald Trumps Interesse an Putin: «Der russische Präsident faszinierte ihn offenbar sehr.
In den folgenden Jahren hatte ich den Eindruck, dass Politiker mit autokratischen und diktatorischen Zügen ihn in ihren Bann zogen.»
Sie charakterisiert Trump als jemanden, der alles aus der Perspektive eines Immobilienunternehmers betrachtete. Laut Merkel beurteilte er jede Situation so, als ginge es um den Erwerb eines Grundstücks.
Merkel hat ihr Buch selbst geschrieben
In einem «Spiegel»-Interview äussert Merkel Besorgnis über Trumps erneuten Wahlsieg und das politische Engagement von Elon Musk. Sie warnt vor dem wachsenden Einfluss von Unternehmen auf die Politik.
Merkels Buch enthält auch persönliche Erinnerungen an ihr Aufwachsen in der DDR und ihre ersten Tage als Kanzlerin. Sie reflektiert darüber, wie ihr Geschlecht ihre politische Laufbahn beeinflusst hat.
Die Autobiografie, die Merkel ohne Ghostwriter verfasst hat, wird in 30 Ländern erscheinen. In den USA ist eine Buchvorstellung mit Barack Obama geplant.