Wie Musikgenie David Bowie sich immer wieder neu erfand
David Bowie hätte am 8. Januar seinen 75. Geburtstag gefeiert. Ein Rückblick auf das Leben des Popstars.
Das Wichtigste in Kürze
- David Bowie hätte am Samstag seinen 75. Geburtstag gefeiert.
- Vor knapp sechs Jahren verstarb der Popmusiker.
Am 8. Januar hätte David Bowie seinen 75. Geburtstag gefeiert. Vor knapp sechs Jahren ist der «Starman» gestorben – ein Rückblick auf die vielen Gesichter des legendären Popstars.
David Robert Jones, besser bekannt als David Bowie (1947-2016), war ohne Frage einer der bahnbrechendsten Künstler der Musikgeschichte. Knapp sechs Jahre nach seinem Tod ist er noch immer ein Idol für die Menschen seiner Generation .
Sein künstlerisches Vermächtnis überdauert seinen Tod, und doch fühlt sich der 8. Januar seit einigen Jahren leer an. Heute hätte David Bowie seinen 75. Geburtstag gefeiert.
Ein Rückblick auf das Schaffen eines Aussenseiters, der mit seinen vielen Persönlichkeiten zur Legende wurde.
David Bowie: Die verzweifelte Suche nach dem richtigen Namen
1962 gründete David Jones seine erste eigene Band, die Konrads. Damals war er gerade einmal 15 Jahre alt. Nur ein Jahr später war dem jungen Musikgenie klar: Er will Popstar werden. Seine Bandkollegen hegten jedoch nicht denselben Enthusiasmus wie er.
Er verliess die Konrads und versuchte sein Glück mit vielen weiteren Bands, die jedoch alle scheiterten. Auch sein Künstlername, Davy Jones, sollte ihm kein Glück bringen. Denn zur selben Zeit wurden die Monkees mit ihrem Mitglied Davy Jones (1945-2012) berühmt. Auch die Umbenennung in Tom Jones war aus offensichtlichen Gründen zum Scheitern verurteilt.
Ein 1960 in den USA erschienener Westernfilm («Alamo») inspirierte den jungen David Jones letzten Endes zu seinem Künstlernamen David Bowie. Richard Widmark (1914-2008) spielte darin den lässigen Cowboy Jim Bowie. David Bowie sollte jedoch nicht nur eine Namensänderung sein - Rock-Historiker John Covach verriet dem «Time»-Magazin: «Was einst mit einer simplen Namensänderung begann, wurde zu einer Persönlichkeit.»
«Ground control to Major Tom»
Tatsächlich sollte David Bowie im Laufe seiner Karriere in viele Persona schlüpfen. 1969 erschien sein Song «Space Oddity» - wenige Tage bevor die Apollo 11 Kurs zum Mond aufnahm. «Ground control to Major Tom» singt der junge Bowie darin. Der fiktive Astronaut Major Tom wurde die erste «Figur» Bowies.
1972 veröffentlichte Bowie sein Album «The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars». Er kreierte damit seine bis heute bekannteste Persona: Ziggy Stardust. Stardust, ein Alien, war für seinen rothaarigen Vokuhila, seinen geschminkten Kreis auf der Stirn und seinen aussergewöhnlichen Kleidungsstil bekannt.
The Blind Prophet war die letzte Persona, mit der sich David Bowie verwirklichen konnte. Am 8. Januar 2016 veröffentlichte er sein Album «Blackstar».
Im dazugehörigen Musikvideo zum Titelsong «Lazarus» tauchte er als der blinde Prophet auf. «Schau hier hoch, ich bin im Himmel / Ich habe Narben, die man nicht sehen kann.» Das singt er darin mit brüchiger Stimme. Wusste Bowie etwa, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde?
Nur zwei Tage später, am 10. Januar, schloss David Jones für immer die Augen. 18 Monate zuvor erhielt er die Diagnose Leberkrebs, behielt sein Schicksal jedoch für sich.