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Zoff um Flintstone-Haus vor Gericht

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USA,

Mit meterhohen Dinosauriern und Mammuts dekoriert eine Kalifornierin ihr ausgefallenes Flintstone-Haus. Für einige Stadtvertreter in dem schicken Ort ist es ein Schandfleck. Nun geht der Baustreit vor Gericht.

Geschmackssache: Das Flintstone-Haus in Hillsborough. Foto: Eric Risberg
Geschmackssache: Das Flintstone-Haus in Hillsborough. Foto: Eric Risberg - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Fred und Wilma Feuerstein hätten an dem Flintstone-Haus in dem schicken Ort bei San Francisco ihre helle Freude.

Die 85-jährige Besitzerin Florence Fang hat ihre Millionenvilla in Hillsborough liebevoll im Steinzeit-Flair dekoriert.

Über fünf Meter hohe Dinosaurier, Mammuts und eine Stahl-Giraffe bevölkern neben knallbunten künstlichen Pilzen den steil abfallenden Garten.

Vor dem Haus steht ein lebensgrosses Abbild von Fred Flintstone. Auch dessen Frau Wilma und die Nachbarn Betty und Barney aus der beliebten 60er-Jahre-Cartoonserie «Familie Feuerstein» (englisch: The Flintstones) gehören mit Ausserirdischen und anderen Figuren zu dem schrägen Sammelsurium auf dem Grundstück. Der berühmte Schlachtruf «Yabba Dabba Doo» ziert in grossen Buchstaben die Auffahrt zur Garage. 

«Ich liebe all diese Figuren. Ich erwecke damit die guten Erinnerungen an die Flintstones zum Leben und mache mich und andere Menschen glücklich», sagt Fange der Deutschen Presse-Agentur. «Und ich werde dafür kämpfen», fügte die elegante, pensionierte Unternehmerin hinzu. Die gebürtige Chinesin, die in den 60er Jahren nach Kalifornien kam, liegt mit der Stadt Hillsborough im schlagzeilenträchtigen Clinch.

Im März wurde Fang von der Gemeinde verklagt, die nicht genehmigten Anbauten auf dem Grundstück zu entfernen. Ihre Anwältin Angela Alioto kündigte am Donnerstag eine Gegenklage wegen Diskriminierung und Schikane «im eigenen Hinterhof» an.

Fang habe wiederholte Aufforderungen, die nötigen Baugenehmigungen zu beschaffen, ignoriert, sagt Hillsboroughs Anwalt Mark Hudak. Alle Anwohner müssten diese Regeln befolgen, «egal ob sie Flintstone-Figuren oder Rodin-Skulpturen aufstellen möchten». Das habe mit Sicherheitsauflagen aber auch mit Ästhetik zu tun. «Häuser und Gärten in Hillsborough sind eher vornehm und elegant», beschreibt Hudak das Image des Ortes, südlich von San Francisco auf halbem Weg ins Tech-Mekka Silicon Valley. Bei einer Anhörung beschrieben Stadtvertreter das Flintstone-Haus als «Schandfleck».

Fang hatte das Anwesen 2017 für rund 2,5 Millionen Euro gekauft. Sie lebt in einem anderen Haus in Hillsborough, benutzt die Flintstone-Villa für Partys und andere Veranstaltungen.

Schlagzeilen machte das bauchige, mehrteilige Haus mit drei Schlafzimmern und runden Türmen schon 1976 durch seine ungewöhnliche Bauweise. Der Architekt William Nicholson sprühte Spritzbeton über riesige Ballons und Maschendraht, das Innere des Hauses wirkt wie eine moderne Steinzeithöhle. Ein weiterer Besitzer malte das Haus später orangerot und lila an.

Die Hügel von Hillsborough schirmen das Grundstück weitgehend ab, doch von einer nahe gelegenen Autobahnbrücke aus ist das skurrile Haus mit den riesigen Garteninstallationen deutlich zu sehen. Und viele Passanten haben daran offenbar Spass. Eine Online-Petition zum Erhalt der Steinzeit-Dekorationen hat in wenigen Wochen bereits über 24 000 Unterschriften gesammelt.

Auch Architekt Nicholson ist nach anfänglichen Bedenken nun ein Fan des Flintstone-Anstrichs. «Die Autofahrer lachen auf dem Weg zur Arbeit. Warum haben wir nicht einfach etwas Spass mit unseren Gebäuden», meint der Baumeister. 

Fang wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe der Stadt, sie habe die Anordnungen nicht befolgt. Sie spricht von einem Kleinkrieg mit ständig neuen Auflagen. Mal seien es die bunten Riesenpilze, die sie braun übermalen sollte, mal die Dinosaurier-Figuren, die sie hinter Hecken und Bäumen verstecken solle.

«Eigentlich wollte ich nun ein friedliches, ruhiges Rentnerleben führen, doch jetzt ist alles anders», seufzt die Eigentümerin. Und fügt kämpferisch hinzu: «Das ist Amerika, hier kann man Dinge anders machen, hier kann man seine Träume erfüllen.»

Die Stadt Hillsborough sieht das anders. Man könne nicht einfach ein Auge zudrücken, sagt Anwalt Mark Hudak. Dann würde in Zukunft jeder ohne Genehmigung bauen wie er wolle. Fang müsse ihre Pläne einreichen und nach Prüfung möglicherweise einige Änderungen vornehmen, meint der Jurist. Die grossen «Yabba Dabba Doo»-Buchstaben im Vorgarten dürften dabei wohl auf der Strecke bleiben. «Sie verstossen gegen unsere Schildervorschriften», sagt Hudak. «Das können wir wahrscheinlich nicht zulassen.» 

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