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100 Tage Bundesrat Albert Rösti: «Bin offen für alle Technologien»

Nach knapp 100 Tagen im Amt präsentierte Bundesrat Albert Rösti seine Prioritäten: Den grössten Handlungsbedarf sieht er bei der Energieversorgungssicherheit.

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Bundesrat Albert Rösti (SVP) zum Zwischenfazit nach 100 Tagen im Amt. - Nau.ch/Drone-Air-Media.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach knapp 100 Tagen im Amt hat Bundesrat Albert Rösti eine erste Zwischenbilanz gezogen.
  • Den dringendsten Handlungsbedarf sieht Rösti im Bereich der Energieversorgungssicherheit.
  • Im Interview mit Nau.ch erklärt der Umweltminister: «Ich bin offen für alle Technologien.»

Als Kulisse für die Zwischenbilanz wählte der neue Vorsteher des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) einen Generatorenraum. Im Kraftwerk Matte in Bern zog Bundesrat Albert Rösti sofort Parallelen zur Gegenwart: «Seit langem wird hier Wasserkraft genutzt – was vor 150 Jahren mit viel Pioniergeist entstand, ist heute aktueller denn je.»

Albert Rösti 100 Tage
Bundesrat Albert Roesti gibt Interviews während einer Medienkonferenz über seine ersten 100 Tage im Amt, am Freitag, 31. März 2023 in Bern. - keystone

Die Produktionskapazitäten für Energie in der Schweiz – insbesondere für Winterstrom – müssten entschlossen und rascher ausgebaut werden. Dieser Zubau sei umso wichtiger, weil die Schweiz längerfristig mehr Strom benötigen werde, erklärt der Oberländer. Im Interview mit Nau.ch hebt der Umweltminister hervor, dass es in den nächsten zehn Jahren fünf Terawattstunden Winterstrom brauche.

Albert Rösti ist «offen für alle Technologien»

Kurz- bis mittelfristig habe folglich der Ausbau von Wasser-, Solar- und Windenergie Priorität. «Etwas anderes ist in diesem kurzen Zeitraum nicht realisierbar», so Rösti. Gleichzeitig betont der Umweltminister: «Längerfristig werden wir eine sehr grosse, zusätzliche Strommenge brauchen.» In diesem Zusammenhang erklärt Rösti, er sei «offen für alle Technologien».

Albert Rösti 100 tage
Bundesrat Albert Rösti (SVP) an der Medienkonferenz zum Zwischenfazit nach 100 Tagen im Amt. - keystone

Überdies sei es von grösster Wichtigkeit, dass die bestehenden AKWs nicht frühzeitig vom Netz genommen würden. Dies würde die Stromversorgung nur noch weiter schwächen, so der Berner Oberländer. Die Frage nach finanzieller Unterstützung für laufende Kernkraftwerke wiederum verneinte Rösti – bei den heutigen Strompreisen sei dies nicht nötig.

Gleich zu Beginn seiner Ansprache stellte der Umweltminister klar: Er masse sich nicht an, zu allen Geschäften schon alles zu wissen, was es zu wissen gebe. Im Interview mit Nau.ch verlieh Rösti dieser Überlegung noch einmal Nachdruck.

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Albert Rösti spricht zu den Medien. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

«Ich darf ein Departement mit sieben Ämtern und vier bundesnahen Betrieben führen. Die Herausforderung ist es, alle umfangreichen Geschäfte in der nötigen Tiefe zu verstehen, um die richtigen Entscheide zu treffen.»

«Klimapolitik fängt mit Energiepolitik an»

Im Rahmen seiner Rede betonte der Oberländer: Er wolle eine sichere Energie- und Stromversorgung «ohne Scheuklappen» forcieren. Es müsse sich erst noch zeigen, welche Technologien sich längerfristig für die Bereitstellung der benötigten Energiemengen durchsetzen werden. An dieser Stelle verlangte Albert Rösti auch eine «Technologieoffenheit» vonseiten aller Beteiligten.

Albert Rösti 100 Tage
Bundesrat Albert Rösti spricht an der Medienkonferenz zur Zwischenbilanz nach 100 Tagen Amtszeit. - keystone

Im alten Generatorenraum hob Albert Rösti überdies hervor: Bei allem Elan müsse darauf geachtet werden, dass der Rechtsstaat nicht ausgehebelt werde. Ferner erklärt er auch seine Haltung zur Klimapolitik: «Klimapolitik fängt mit Energiepolitik an – nicht umgekehrt.» Man könne Klimapolitik nicht über das Portemonnaie der Bevölkerung betreiben, so der Umweltminister.

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Schliesslich solle die Bevölkerung auch im Bereich von Schiene und Strasse sowie der Post auf ein leistungsstarkes Infrastrukturangebot zählen können. Rösti zeigte sich optimistisch. Nach zahlreichen Gesprächen mit Kantonen, Branchenorganisationen, Parteien sei er zum Schluss gekommen: «Ich spüre bei allen Differenzen, die es gibt, viel Unterstützung für die Projekte im Uvek.»

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