Alain Berset zwingt SRF Echo der Zeit zu Korrektur von Beitrag
Das «Echo der Zeit» meldete fälschlicherweise, dass Bundesrat Berset die Bolsonaro-Rede am WEF geschwänzt habe. Nun passt SRF die Beiträge an.
Das Wichtigste in Kürze
- SRF meldete, dass Berset die Rede von Bolsonaro frühzeitig verlassen habe.
- Der Bundesrat wehrt sich gegen diese Darstellung und bezeichnet sie als «Falschmeldung».
- Das «Echo der Zeit» hat den Beitrag in der Online-Version nun angepasst.
Die ganze Welt wartete am Dienstagabend gespannt auf die Rede des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Im Saal anwesend war auch der schweizerische Innenminister Alain Berset.
Im Nachgang zu Bolsonaros Werbespot für sein Land berichtete das SRF-Flagschiff «Echo der Zeit», dass der SP-Bundesrat den Anlass «frühzeitig» verlassen habe. Ein diplomatischer Faux-pas, der in den sozialen Medien ordentlich zu reden gab.
Nur: Berset verliess den Saal erst nach Ende des Gesprächs zwischen WEF-Gründer Klaus Schwab und Bolsonaro. Dieses fand im Anschluss an die Bolsonaro-Rede statt. Das zumindest sagte auf Anfrage seine Kommunikationschefin Nicole Lamon. Das «Echo der Zeit» habe eine «Falschmeldung» verbreitet.
SRF will «Missverständnisse vermeiden»
Die Verantwortlichen beim öffentlich-rechtlichen Medienhaus haben nun die Konsequenzen gezogen. «Um allfällige Missverständnisse zu vermeiden, passen wir die online verfügbaren Audiofiles an», sagt Sprecher Stefan Wyss auf Anfrage.
Tatsächlich ist die Passage mittlerweile aus dem Beitrag verschwunden. SRF gibt an, der Reporter habe vor dem Ende des Interviews festgestellt, dass Berset nicht mehr an seinem Platz sass. Dieser befand sich im hinteren Teil des Saals bei den Journalisten.
Wyss ergänzt: «Sollte der Bundesrat an einem anderen Platz doch bis am Schluss im Saal gewesen sein, entschuldigt sich der Reporter für den Fehler.»