Die Zahl der Neuinfektionen steigt sprunghaft. Auch die kalten Temperaturen bereiten Probleme. Der Bund arbeitet deshalb an einer Winterstrategie.
Coronavirus Test
Die Positivitätsrate der Corona-Tests stieg in der Schweiz zuletzt stark an. - Keystone, Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Neuinfektion steigt in der Schweiz seit Wochen an.
  • Nun erarbeitet der Bund eine Strategie für den bevorstehenden Winter.
Ad

Der Bund ist zusammen mit den Kantonen daran, eine sogenannte Winterstrategie zur erarbeiten, um die Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Der Inhalt der Strategie werde in den kommenden Wochen kommuniziert, sagte ein BAG-Sprecher am Sonntag.

Gemäss dem Zeitungsbericht werden bei der Strategie unter anderem lokale und regionale Einschränkungen und Lockdowns in besonders betroffenen Gebieten geprüft. Die «NZZ am Sonntag» stützte sich dabei auf ihr vorliegende Protokolle von Telefonkonferenzen zwischen dem BAG und den Kantonsärzten.

Coronavirus BAG-Plakat
Das neuste BAG-Plakat mit den Verhaltensregeln im Umgang mit dem Coronavirus. - Keystone

Am Mittwoch waren mit 1077 Corona-Ansteckungen erstmals seit Frühling wieder über 1000 Fälle pro Tag gemeldet worden. Am Donnerstag waren es 1172 Fälle am Freitag 1487.

Contact-Tracing stösst an Grenzen

Beim Contact-Tracing seien mehr Anstrengungen nötig, sagte Marcel Tanner, Mitglied der Taskforce des Bundes, in einem Interview der «Sonntagszeitung». Mit Blick auf die seit Mittwoch täglich über tausend gemeldeten Neuansteckungen mit dem Coronavirus sagte er, die Situation sei «nicht dramatisch, aber besorgniserregend». Er räumte ein, dass die Rückverfolgung der Kontakte von infizierten Personen «mancherorts an Grenzen stosse».

SwissCovid
Die SwissCovid Contact Tracing App auf einem Smartphone. - Keystone

«Wir dürfen das Contact-Tracing aber unter keinen Umständen aufgeben», sagte der Epidemiologe. «Im Gegenteil: Die Kantone müssen noch grössere Anstrengungen unternehmen, sonst erfasst uns eine zweite Welle.» Das Contact-Tracing helfe dabei, Ansteckungsketten zu durchbrechen.

Beim Abwägen von Nutzen und Risiken schneide das Contact-Tracing selbst dann noch gut ab, wenn es lückenhaft funktioniere, so Tanner. Weder ein Lockdown noch eine Durchseuchung dürften jetzt als Lösung gesehen werden, das wäre wirtschaftlich und sozial fatal.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

NZZSonntagszeitungCoronavirus