Der Bundesrat hat sich für ein Moratorium zur kommerziellen Nutzung des internationalen Meeresbodens ausgesprochen.
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Meereswasser. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrat fordert ein Moratorium für kommerziellen Tiefseebergbau wegen Umweltbedenken.
  • Mehrere Staaten und Organisationen unterstützen das Moratorium,
  • Tiefseebergbau wird als Bedrohung für das Klima angesehen.
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Die kommerzielle Nutzung des internationalen Meeresbodens soll gestoppt werden. Dieser Meinung ist der Bundesrat. Er hat sich am Mittwoch für ein vorläufiges Moratorium ausgesprochen und will ein solches an einer internationalen Tagung verteidigen.

Die Regierung begründet den Entscheid mit ihrem «Engagement gegen die Verschmutzung der Weltmeere und für deren nachhaltige Entwicklung», wie es in einer Mitteilung hiess.

Die Nutzung des Meeresbodens solle ausgesetzt werden, bis mehr wissenschaftliche Erkenntnisse über ihre Folgen vorlägen und ein wirksamer Schutz der Meeresumwelt vor schädlichen Auswirkungen gewährleistet werden könne.

Nicht mit Umweltschutzanforderungen vereinbar

Laut dem Bundesrat sind die meisten der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) angeschlossenen Staaten aktuell der Auffassung, dass ohne einschlägiges Regelwerk kein kommerzieller Abbau von Bodenschätzen erfolgen darf. Rund 15 Länder gingen noch weiter und lehnten derzeit jede Nutzung des Gebiets ab, ob mit oder ohne Regelwerk.

Der Entscheid des Bundesrats für ein Moratorium entspricht der Forderung von zahlreichen Staaten, Umweltorganisationen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Unternehmen. Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge ist der Tiefseebergbau nicht mit den Umweltschutzanforderungen vereinbar und stellt eine Bedrohung für das Klima dar.

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Mit solchen Rohren will Ocean Cleanup Plastikmüll aus den Weltmeeren fischen. - boyanslat.com

Die ISA hat bis jetzt lediglich Explorationslizenzen für das Gebiet erteilt. Inzwischen interessieren sich jedoch immer mehr Staaten und Unternehmen für den kommerziellen Abbau mineralischer Ressourcen, die für die Energiewende geeignet scheinen. Dazu gehören zum Beispiel Kobalt und Mangan, die beispielsweise für die Herstellung von Batterien für Elektroautos verwendet werden.

Die Schweiz wird im Juli an der 28. ISA-Tagung in Kingston (Jamaika) teilnehmen. Die Vertreterinnen und Vertreter der Schweiz im Rat und in der Versammlung der ISA werden sich in diesem Rahmen für ein vorläufiges Moratorium für die kommerzielle Nutzung des Meeresbodens einsetzen, wie der Bundesrat schrieb.

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