Delegierter für Cybersicherheit will Meldepflicht
Florian Schütz, Delegierter des Bundes für Cybersicherheit, hält eine Meldepflicht bei Cyberattacken für sinnvoll.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Meldepflicht für Cyberattacken ist politisch umstritten.
- Dennoch wäre dies aus Sicht des Bundesdelegierten für Cybersicherheit sinnvoll.
- Bis Ende 2020 will der Bundesrat über die Einführung einer Meldepflicht entscheiden.
Die Schweiz ist bei der Abwehr von Cyberangriffen insgesamt gut aufgestellt. Dennoch wäre eine Meldepflicht nach Ansicht von Florian Schütz, Delegierter des Bundes für Cybersicherheit, sinnvoll.
Der Bund sei darauf angewiesen, dass Cyberattacken gemeldet werden, sagte Schütz in einem Interview mit den Zeitungen der CH Media (Donnerstagausgabe). Die Meldepflicht sei zwar politisch umstritten. Es komme aber darauf an, wie sie ausgestaltet werde.
Der Bundesrat wolle bis Ende 2020 im Grundsatz entscheiden, ob eine Meldepflicht für Cyberangriffe eingeführt werden solle. Nicht jeder Vorfall müsse gemeldet werden. Bereits heute gebe es eine Meldepflicht für bestimmte kritische Infrastrukturen.
Angst vor Reputationsverlust
Viele Firmen hätten Angst vor einem Reputationsverlust, wenn sie einen Cybervorfall publik machten. «Ich gehe davon aus, dass sich das ändern wird. Meiner Erfahrung nach ist es immer positiv, wenn Firmen offen über Vorfälle reden», sagte Schütz.
Vielfach fehle noch das Verständnis in den Unternehmen auf Topstufe. Die Schweizer Wirtschaft habe hier eine Riesenchance. Sie habe früh mit Ausbildungen in diesem Berufsbereich begonnen. Es gebe mittlerweile sehr gute Fachspezialisten.
Schütz ist seit einem Jahr Delegierter des Bundes für Cybersicherheit. Der Bund hat im letzten Jahr im Bereich Cybersicherheit 24 neue Stellen geschaffen. Knapp nochmals so viele hat er in diesem Jahr beschlossen.