Kaum hatte sie ihr Bundesratsbüro geräumt, gab Doris Leuthard ihr Engagement für Coop bekannt. Sie sei die Ausnahme der Regel bezüglich der Wartezeit.
Doris Leuthard Coop
Bundesrätin Doris Leuthard bei ihrer Rücktrittserklärung. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Doris Leuthard will bei Coop in den Verwaltungsrat.
  • Normalerweise warten ehemalige Bundesräte länger beim Wechsel in die Privatwirtschaft.
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Das ging schnell. Nur drei Monate konnte alt Bundesrätin Doris Leuthard die Hände in den Schoss legen. Ende 2018 war die CVP-Magistratin aus dem Bundesrat zurückgetreten. Im März will sie sich bei Detailhändler Coop in den Verwaltungsrat wählen lassen.

«Ausnahmen bestätigen die Regel»

Dabei wäre eine längere «Abkühlungsphase» idealer gewesen, gab die Aargauerin gegenüber Nau zu. «Ja, ideal wären wohl 4-6 Monate Auszeit», sagte Leuthard am Dienstag. Die Generalversammlungen seien aber nun mal schon im Frühling und nicht im Herbst. «Und Ausnahmen bestätigen ja die Regel.»

Noch an ihrer Verabschiedung an der Delegiertenversammlung Ende Januar hatte sich Leuthard für rund sechs Monate «abgemeldet». Sie wolle in Ruhe reisen und Zeit mit ihrer Familie verbringen. Im zweiten Halbjahr wollte sie sich für die Partei im Wahlkampf einsetzen.

Doris Leuthard sass sieben Jahre für die CVP im Nationalrat, 2004-2006 war sie Parteipräsidentin. Als Bundesrätin stand sie bis 2010 dem Volkswirtschaftsdepartement vor. Dann wechselte sie ins Uvek, das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation.

Doris Leuthard ist von Coop überzeugt

Ihr Engagement bei Coop begründet Leuthard gegenüber Nau. Coop sei «nah bei den Menschen» und Nachhaltigkeit sei wichtig, erklärt sie. Zuvor hatte die langjährige Bundesrätin konsequent geschwiegen, was ihre beruflichen Pläne betrifft.

«Die Digitalisierung fordert heraus und das Unternehmen hat eine wichtige internationale Komponente». Für die Aargauerin ist deshalb klar: «Das passt, da kann ich aus meinen Erfahrungen einen Beitrag leisten.»

Ende März soll Leuthard für Beth Krasna in den Coop-Verwaltungsrat nachrücken. Und am 16. April soll sie an der Bell-GV als Ersatz für Reto Conrad in das Gremium des Fleischverarbeiters gewählt werden. Bell ist eine Tochterfirma der Coop-Gruppe Genossenschaft.

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