Gewerkschafter Corrado Pardini soll in den Post-Verwaltungsrat
Der im vergangenen Herbst nicht wiedergewählte Berner SP-Nationalrat Corrado Pardini soll künftig im Verwaltungsrat der Schweizerischen Post sitzen. Der Bundesrat hat am Freitag den Vorschlag der Post-Gewerkschaften gutgeheissen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga äusserte sich vor den Bundeshausmedien zwar nicht zum Namen, weil die Kommunikation vonseiten der Schweizerischen Post erst nach der offiziellen Wahl der Generalversammlung am kommenden Montag erfolge.
Gemäss Post-Statuten haben die Gewerkschaften zwei Sitze im Verwaltungsrat garantiert, ein Sitz ist vakant. Die Personalverbände schlugen Pardini vor, wie die Tamedia-Zeitungen am Donnerstagabend publik machten. Gut informierte Quellen bestätigten diese Information gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Sommaruga sagte, dass der Bundesrat den Vorschlag der Post-Gewerkschaften geprüft habe. Bei der vorgeschlagenen Person handle es sich um eine fähige und geeignete Persönlichkeit. Es lägen keinerlei Interessenkonflikte vor, bei denen der Bundesrat intervenieren müsste.
Verschiedene Parlamentarier aus dem Tessin hatten den Wahlvorschlag in den Tamedia-Zeitungen als heikel bezeichnet, da Pardini weder Tessiner noch Post-Gewerkschafter sei. Sommaruga entgegnete, es handle sich in diesem Fall nicht um eine Frage der Sprache oder der Sprachregionen, sondern um einen Sitz der Gewerkschaften. Sie finde es schade, dass aufgrund von Indiskretionen Meinungen gemacht würden, fügte sie hinzu.
Pardini ist derzeit Geschäftsleitungsmitglied der Gewerkschaft Unia. Von 2011 bis 2019 war Pardini Nationalrat für die SP.