Die Schweizerische Offiziersgesellschaft SOG schlägt Alarm: Der Armee fehle es massiv an Kader-Nachwuchs. Der Urner Ständerat Josef Dittli widerspricht.
Schweizer-Armee: FDP-Ständerat Josef Dittli über den Kader-Nachwuchs. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Armee benötigt dringend Offiziers-Nachwuchs.
  • Der Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft fordert sofortige Massnahmen.
  • Der Urner FDP-Ständerat Josef Dittli widerspricht der Offiziersgesellschaft.
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«Hauptmann gesucht» – die Schweizer Armee braucht Nachwuchs. Denn sie benötigt dringend Hauptmänner, sagt die Schweizerische Offiziersgesellschaft SOG. Während sich genügend junge Schweizer bis zur Stufe Zugführer motivieren lassen würden, hapere es beim höheren Rang des Hauptmanns. Seit 2005 sei die notwendige Anzahl an Offizieren nie erreicht worden. 2016 fehlten satte 16 Prozent.

Obwohl der Sollbestand halbiert wurde, fehlt es noch immer an genügend Armeeangehörigen, besonders an Offizieren.
Obwohl der Sollbestand halbiert wurde, fehlt es noch immer an genügend Armeeangehörigen, besonders an Offizieren. - Armeeauszählung

Während sich die Offiziere besorgt zeigen, beruhigt Bundesrat Guy Parmelin gegenüber dem «SRF». Der Verteidigungsminister sieht kein Problem und spricht von Kinderkrankheiten: «Die muss man korrigieren.» Weit weg von Alarmstufe rot ist auch der Urner FDP-Ständerat Josef Dittli, selber Oberst im Generalstab. Seine Zahlen würden anderes zeigen: «Der Kader-Nachwuchs ist sichergestellt, es gibt keinen Alarm zu schlagen.»

Selber zum Weitermachen gezwungen

Dittli ist Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats und kann sich die Besorgnis der SOG nicht erklären. Es ginge ihr vermutlich um Aufmerksamkeit beim VBS: «Ich glaube die SOG hat das Interesse, dass man gut für den Kader-Nachwuchs schaut.» Dies wolle man dem Verteidigungsdepartement und insbesondere Guy Parmelin anscheinend deutlich machen.

Ganzes Interview mit FDP-Ständerat Josef Dittli. - Nau

Dass das Weitermachen für junge Männer zu unattraktiv sei, glaubt Dittli ebenfalls nicht. Obwohl er selber zum Weitermachen gezwungen wurde: «Aber das waren noch andere Zeiten». Heute solle man die Jungen überzeugen, und nicht zwingen. Denn es gäbe genug Argumente, um eine Karriere in der Armee schmackhaft zu machen.

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